RZ-News November 95


IMPRESSUM

Herausgeber: Prof. Dr. Adolf Schreiner
Redaktion: Ursula Scheller, Klaus Hardardt
Erscheinungszeitraum: monatlich
Tel.: 0721/608-4865
e-mail: scheller@rz.uni-karlsruhe.de, hardardt@rz.uni-karlsruhe.de
Rechenzentrum der Universität Karlsruhe
Postfach 6980
Zirkel 2
76128 Karlsruhe

INHALT

Neuer Parallelrechner am RZ: die IBM SP

Leistungsdaten der IBM SP

Pilotanwender für Parallelrechner SP gesucht!

Vom Vektorrechner SNI S600/20 zum VPP 300/4
Zeitplan für die Umrüstung

Robotersorgen - oder wie kommen meine Daten von ASM2 nach ADSM?

RZ-Pool: Neue Heimat für IBM 3090 Mailuser
Stichtag: 7.1.1996

Förderpreis "Multimedia Transfer '95" für innovative Software vergeben

Telefonwähleingänge: Eigene Sammelnummer für Institutsmitarbeiter

Mit Volldampf auf die Datenautobahn

Windows 95 - Ein erster Erfahrungsbericht über Freud und Leid mit einem neuen Betriebssystem

Anwendungssoftware
Menüoberfläche 'xtem' für TeX
Campuslizenz des NAG Fortran 90 Compilers

Veranstaltungen
SP-Schulung
Blockvorlesung Programmieren II: Ausbildung am Großrechner und am UNIX-System
Supercomputing: Ausbildung am Vektorrechner und Parallelrechner
Fortran 90 Programmierkurs

Kurz berichtet ...
Tcl & Tk auf dem RZ-Pool
Laserdruckerausgabe - Materialpreise

Vorträge, Workshops und Kurse auf einen Blick


Neuer Parallelrechner am RZ: die IBM SP

Prof. Dr. G. Schneider

Während dieser Bericht in Druck geht, wird nach momentaner Planung unser neuer Parallelrechner nach und nach angeliefert. Wie in den letzen RZ-News bereits berichtet, handelt es sich um den derzeit leistungsstärksten IBM-Parallelrechner in Europa, der nun den Mitgliedern der Universität zur Lösung schwieriger Rechnungen zur Verfügung steht und damit auch die Infrastruktur der Fridericiana entscheidend verbessert.

Die Architektur des Parallelrechners ist leicht beschrieben: sie ähnelt stark einem Workstation-Cluster, unterscheidet sich von diesem aber um zusätzliche schnelle Vernetzungskomponenten und zusätzliche Software zur Verarbeitung von parallelen Programmen. Nicht umsonst haben wir die beiden Eigenbau-Parallelrechner SP/0.5 und SP/1.5 so getauft - man kann auf ihnen problemlos Programme für die eigentliche SP vorbereiten und austesten.

Insbesondere hat jeder Knoten der SP ein eigenes komplettes Betriebssystem AIX mit eigener Platte für den paging space und für /tmp.

Zunächst noch einmal die Ausstattung der SP:

54 Wide Nodes mit 77 Mhz und 256 Mbyte Hauptspeicher
2 Wide Nodes mit 77 Mhz und 512 Mbyte Hauptspeicher
16 Thin Nodes2 mit 66 Mhz und 128 Mbyte Hauptspeicher

Verbunden werden diese Knoten über einen High Performance Switch, der eine Punkt-zu-Punkt-Leistung (nach Handbuch) von 160 Mbyte/s, de facto wohl 80 - 96 Mbyte/s bidirektional leistet. Der Durchsatz ist unabhängig von der Anzahl der bestehenden Verbindungen, so daß der theoretisch mögliche Gesamtdurchsatz bei entsprechend geschriebenen Programmen auf unserer Anlage im Gbyte-Bereich liegt.

Diese Zahlen konnten wir noch nicht nachmessen (sie sind aber vertraglich garantiert), da der Switch in dieser Leistungsklasse noch nicht lieferbar ist, wir andererseits aber kein Geld für den alten Switch mehr ausgeben wollten. Die allgemeine Verfügbarkeit ist mit Mai 1996 angegeben.

In der Zwischenzeit bieten wir eine kostenneutrale Übergangslösung an: ab Ende Dezember werden ein ATM-Switch und Anschlüsse für 28 unserer Knoten bereitgestellt. Damit sind immerhin 28 Knoten mit jeweils 155 Mbit/s miteinander verbunden. Ab Mitte Februar wird im Rahmen einer Erprobungsphase der neue Switch mit 32 Anschlüssen installiert, so daß dann weitere 32 Knoten mit einem schnellen Netz gekoppelt sind, auf denen dann auch Parallelprogramme mit einem hohen Kommunikationsbedarf ausgeführt werden können. Im April wird dann der schnelle Switch (HPS3) auf 72 Knoten voll ausgebaut. Wir glauben, daß diese Vorgehensweise voll im Interesse unserer Benutzer ist, da einerseits modernstes Equipment bereitgestellt wird und andererseits die Verspätung bei der Lieferung des HPS3 genau in die Zeitspanne des Hochfahrens der Anlage fällt. Eine Umstellung der entwickelten Programme ist damit nicht verbunden, allenfalls ein neues Binden der Laufzeitmodule. Die restlichen Knoten werden in dieser Übergangszeit mit Ethernet gekoppelt. Dies ist nicht schnell, aber stellt keinen funktionalen Unterschied dar.

Auf der SP wird ferner ein Parallel File System installiert werden, auf dem große Dateien besonders effizient abgelegt werden können. Dieses Filesystem wird von allen Knoten effizient erreichbar sein. Die Nutzer unseres VPs kennen derartige Filesysteme ja bereits seit langem. Anfangs wird dieses Filesystem etwa 60 Gbyte umfassen.

Alle Knoten haben ferner Zugang auf die HOME-Directories der Benutzer, die auch auf den Workstations sichtbar sind. Dies ist uns wichtig, damit die SP nicht als eine (abschreckende) eigenständige Anlage erscheint, sondern voll in die Umgebung unserer Benutzer integriert wird.

Die gesamte Kommunikation mit der Außenwelt läuft jedoch über dedizierte Knoten der SP, da der HPS3 ein eigenes Protokoll fährt. Damit sind Router erforderlich und einzelne Knoten erfüllen in diesem Fall diese Aufgabe am besten, da sie sowohl am HPS3 als auch am Campusnetz hängen.

Damit sind Flaschenhälse bei der Datenkommunikation schon vorprogrammiert, falls man sich für NFS als Protokoll zum Datenaustausch entscheiden würde. Wir beabsichtigen deshalb, das modernere DFS einzusetzen, das sich seit einiger Zeit im Ausbildungspool hervorragend bewährt hat. DFS verfügt insbesondere über die Eigenschaft eines lokalen Caches. Beim Lesen von Dateien macht sich dies besonders positiv bemerkbar: eine Kopie der Datei wird lokal vorgehalten und solange diese sich nicht ändert, erfolgt kein weiterer Netzverkehr. Beim Schreiben von einem Knoten aus wird dann der Cache automatisch ungültig und die neuere Fassung ebenso automatisch neu geholt.

Wird also sehr viel geschrieben, so kann auch DFS nicht helfen. Es ist daher zwingend notwendig, daß der gesamte Input/Output eines Programms für r/w-Dateien über das parallel file system abgewickelt wird, da ansonsten die Leistungsfähigkeit der SP deutlich in die Knie geht. Also: zu Beginn des Programmlaufs werden die entsprechenden Dateien in das Parallel File System kopiert und die Ergebnisdateien nach Ende des Jobs in das HOME- Verzeichnis zurückkopiert. Dies ist dieselbe Vorgehensweise wie auf unserem Vektorrechner und auf anderen Hochleistungsanlagen auch.

Die DCE-Umgebung zusammen mit DFS erlaubt ferner die reibungslose Zusammenführung der Pools mit dem Parallelrechner, da alle CPUs dieselbe Umgebung (aus Benutzersicht) sehen. Würden wir auf allen Knoten einen login erlauben, so würde jeder Knoten sich wie eine Workstation präsentieren. Um den reibungslosen Ablauf der Programme - insbesondere zur Synchronisation von Parallelprogrammen - nicht zu stören, werden wir logins jedoch nicht gestatten. Wenn nämlich einer von beispielsweise 21 Knoten, die an einem Problem arbeiten, durch die Aktionen eines eingeloggten Benutzers gebremst wird, müssen die anderen 20 Knoten unter Umständen zur Synchronisation auf diesen einen warten, bevor die nächste Iteration durchlaufen werden kann.

Die Betriebsphilosophie auf der SP werden wir betont einfach halten: Paralleljobs werden bevorzugt. Die verbleibende CPU-Zeit wird für skalare Jobs auf den einzelnen Knoten genutzt. Die Steuerung der skalaren Jobs erfolgt über den bereits im SP/0.5 und SP/1.5 eingesetzten LoadLeveler, der sicherstellt, daß solche Jobs absolut keine CPU-Zeit verbrauchen, wenn der Knoten für den Paralleljob benötigt wird. Andererseits wird damit verhindert, daß die CPU nichts zu tun hat. Die Turn-Around-Zeit ist damit für die Skalarjobs zunächst nicht vorhersehbar.

Derzeit gehen wir von der folgenden Betriebskonfiguration aus: 8 Thin Nodes2 als Knoten für das Parallel File System. Um beim I/O keinen Performanceverlust zu erhalten, werden zunächst keine weiteren Aufgaben auf diesen Knoten abgewickelt.

2 Thin Nodes2 als Knoten für die Außenanbindung. Diese erhalten FDDI- bzw. ATM-Interfaces zur Kopplung mit dem Campusnetz. Diese Knoten sind dann effektiv als Router eingesetzt und werden in der Anfangszeit ebenso von weiteren Aufgaben befreit.

4 Thin Nodes2 als DFS-Server. Damit können die Daten des DFS-Filesystems direkt über den HPS3 an die Zielknoten verteilt werden; es entfällt der Umweg über die beiden Knoten mit FDDI. Benutzer, die hauptsächlich auf der SP arbeiten, erhalten das HOME-Verzeichnis auf diesen Servern eingerichtet. Benutzer, die nur gelegentlich auf der SP arbeiten, werden von externen DFS-Servern versorgt. Der Umzug von einem Server auf einen anderen ist nur ein administrativer Vorgang und kann bei Bedarf im laufenden Betrieb erfolgen. Insbesondere wird ein solcher Umzug vom Benutzer nicht bemerkt.

2 Thin Nodes2 als Knoten für interaktives Arbeiten. Nach unserer Meinung ist dies keineswegs zuwenig - es steht außerdem der Pool in -101 zur Verfügung, der, wie gesagt, vollständig in das DCE/DFS-Betriebskonzept integriert ist. Ein login ist nur dann erforderlich, wenn spezielle SP-Programmbibliotheken ausgetestet werden müssen. Normale PVM-Jobs können ohne Probleme im -101 (auch über Netz) getestet werden.

56 Wide Nodes für parallele Programme und in zweiter Priorität auch für skalare Jobs. In der Anfangszeit werden wohl 6 bis 8 Knoten für spezielle Applikationen reserviert werden, zumindest bis der im HBFG-Verfahren beantragte Applikationsserver mit großem Hauptspeicher (geplant sind 2 GB) eintrifft. Diese Wide Nodes sind außerordentlich leistungsfähig und schaffen bei entsprechender und bei uns realisierter Hauptspeicherkonfiguration (nämlich Bestückung aller 8 Memoryslots) bis zu 320 MFLOPS. Damit kann ein entsprechend geschriebenes Programm auf 16 Knoten ohne weiteres unserem Vektorrechner Paroli bieten, zu einem Bruchteil des Gerätepreises.


Leistungsdaten der IBM SP

Prof. Dr. Willi Schönauer

Die SP hat, wie oben bereits erwähnt, 16 Thin Nodes2 für interaktive Nutzung und Serverfunktionen. Für die Produktion stehen 56 Wide Nodes mit je 256 MB Hauptspeicher zur Verfügung. Sie arbeiten mit 77 MHz, haben doppelte Floatingpoint Units und können für superskalare Operationen (multiply- and -add) 308 MFLOPS theoretische Peak leisten.

Tabelle 1: MFLOPS für Vektor-Triade ai=bi+ci*di

In Tabelle 1 sind die Leistungen in MFLOPS für unseren VP S600 und die für einen sowie für 16 und 56 Wide Nodes77 zusammengestellt, 16 Knoten entsprechen etwa der theoretischen Leistung des VP. Die gemessenen Leistungen für eine Vektorlänge n sind für die Vektor-Triade

a i=bi+ci*di,

die für Ingenieuranwendungen wichtigste und typischste Operation, angegeben. Die Werte der Tabelle sprechen für sich.
Ich möchte jedoch noch auf zwei sehr wichtige Punkte aufmerksam machen. Der Prozessor Power2 der Knoten der SP ist ein Mikroprozessor mit 256 KB Datencache. In der Tabelle sehen Sie, wie die Leistung unterhalb der gestrichelten Linie stark abfällt, etwa um den Faktor 3. Dann liegen die Daten im Hauptspeicher und der Cache ist nutzlos. Versuchen Sie daher durch Blockung Ihrer Daten eine Wiederverwendung der Daten im Cache zu erreichen. Die Leistung für 16 und 56 Prozessoren wurde durch Multiplikation der Leistung des Einzelprozessors mit der Prozessorzahl gerechnet. Das wäre reine Durchsatzleistung mit Einzelprozessoren. Wenn Sie jedoch hohe Leistung und/oder großen Speicher benötigen, müssen Sie für Ihren Job mehrere Knoten verwenden, d. h. parallelrechnen. Dann aber tritt immer Kommunikation zwischen den Knoten auf, da Sie einen "distributed memory parallel computer with message passing" nutzen. Am Anfang sind die Knoten über Ethernet gekoppelt, da wir es vorgezogen haben, auf den neuen Switch (Kopplungsnetzwerk) mit 160 MB/sec zu warten, statt heute den alten mit 40 MB/sec zu kaufen. Bei Ethernet aber kostet Sie der Startup für eine Message ca. 550.000 Arithmetik-Zyklen, der Transfer eines 64-Bit-Operanden ca. 3500 Arithmetik-Zyklen (für Triaden-Operationen). Die Anzahl der dafür verlorenen Operationen erhalten Sie durch Multiplikation mit dem Verhältnis reale Leistung/theoretische Leistung Ihrer Operation. Im Februar erhalten wir ein Beta-Modell des neuen Switches für 32 Knoten.

Wir haben auf einer SP mit dem alten Switch für einen Startup 11.500 und für den Transfer eines Operanden 62 Arithmetik-Zyklen gemessen. Wir rechnen damit, daß diese Werte beim neuen Switch auf etwa ein Viertel heruntergehen. Sie sehen also: Kommunikation ist in jedem Fall sehr, sehr teuer! Im April bekommen wir den neuen Switch für alle 72 Prozessoren.


SP I/O Architektur

Und noch ein Wort zum Leistungsvergleich. Der derzeit "schnellste" Prozessor ist der DEC Alpha 21164 mit 300 MHz, der 600 MFLOPS theoretische Peak liefert. Wir haben die Vektor-Triade auf einem DEC- Server gemessen: 108,4 MFLOPS für data in cache, 11,5 MFLOPS für data in memory. Vergleichen Sie das mit dem Wide Node77 in Tabelle 1. IBM holt die Leistung bei niederer Frequenz über die hohe interne Parallelität im Prozessor heraus.

Und noch ein letztes Wort zur Ausbildung: Wir werden sofort mit wenigen erfahrenen Pilotanwendern starten. Von Januar bis März wird eine Vortragsreihe angeboten, welche die SP ausführlich in vertiefenden Stufen beschreibt. Wer sich jedoch für eine umfassenden Ausbildung, bei der alle relevanten Supercomputer behandelt werden, interessiert, kann die von mir im März (11.3. bis 15.3.96) und Oktober (7.10. bis 11.10.96) angebotene Blockvorlesung "Supercomputing: Ausbildung am Vektorrechner und Parallelrechner" hören, die im jeweils folgenden Semester als Vertiefungspraktikum fortgesetzt wird.


Pilotanwender für Parallelrechner SP gesucht !

Nikolaus Geers

Wie oben bereits erwähnt, werden die Prozessoren des Parallelrechners SP noch in diesem Jahr installiert, das schnelle Kommunikationsnetz zwischen den Prozessoren, das für effizientes Parallelrechnen notwendig ist, wird jedoch erst in mehreren Stufen bis zum Mai 1996 realisiert.

Das Betriebskonzept für die SP sieht vor, daß dieser Rechner sowohl im Batch- als auch im interaktiven Betrieb genutzt werden kann. Während die Entwicklung paralleler Programme unter Benutzung verschiedener graphischer Werkzeuge interaktiv erfolgt, wird die Ausführung langrechnender Produktionsjobs im Batchbetrieb durchgeführt. Die Zuordnung der einzelnen Knoten (Prozessoren) des SP erfolgt im Batchbetrieb exklusiv, d.h. einem Batchjob, der n Prozessoren anfordert, stehen diese n Prozessoren während der Ausführung des Programms zur alleinigen Nutzung zur Verfügung. Bei interaktiven und seriellen Anwendungen können die Prozessoren gleichzeitig von mehreren Jobs genutzt werden.

Um die Rechenleistung der SP (insgesamt über 21 GFLOPS) auch schon während der Phase der Betriebsvorbeitung zu nutzen, sucht das Rechenzentrum Anwender, die gemeinsam mit uns erste Erfahrungen im Umgang mit der SP sammeln wollen.

Während dieser Phase wird zwar noch keine komplette Betriebsumgebung vorhanden sein und es muß sicherlich auch mit gelegentlichen Systemneustarts und Umkonfigurationen gerechnet werden. Außerdem ist das parallele Rechnen durch das Fehlen des High Performance Switch nur eingeschränkt möglich, so daß auf den nur über Ethernet angeschlossenen Knoten nur serielle Jobs laufen können. Andererseits steht jedoch eine Rechenleistung bereit, die die Leistung anderer Rechner innerhalb der Hochschule um ein Vielfaches übertrifft.

Um von diesem Angebot Gebrauch zu machen, setzen Sie sich bitte mit Herrn Geers (Tel. -3755, email: geers@rz.uni-karlsruhe.de) in Verbindung.

Wir werden Sie dann informieren, sobald erste Programme auf der SP gerechnet werden können.


Vom Vektorrechner SNI S600/20 zum VPP 300/4

Zeitplan für die Umrüstung

Gegenüber dem in den RZ-News vom Oktober 1995 veröffentlichten Zeitplan für die Umrüstung des SNI S600/20 zu einem SNI VPP 300/4 haben sich einige Verschiebungen ergeben. Dadurch konnte die Zeitspanne für die Portierung der Anwenderprogramme deutlich verlängert werden. Trotzdem sollte möglichst frühzeitig mit der Portierung begonnen werden, um eventuell auftretende Probleme rechtzeitig zu erkennen und auch beheben zu können.

Informationsveranstaltung zum Thema:
Übergang von der SNI S600/20 zum SNI VPP 300/4

Datum: Fr. 2. Febr. 1996
Zeit: 14.00 Uhr - 16.00 Uhr
Ort: RZ, Raum 217, 2. OG

Nach derzeitigem Stand ergibt sich folgender Zeitplan:

Termin       | Installation               | Aktionen
-------------|----------------------------|--------------------------------
Ende 95      | Installation VPP 300/1     |     
	     |                            |
	     | 1 PE   mit:                |
	     |        1,6 GFLOPS          |                       
	     |        2   GB MSU          |                
	     | 8 GB Disks                 |
	     |                            |
	     |                            | Installation von UXP/V, NQS, ..
	     |                            | Bibliotheken
	     |                            |
Feb. 96      | zusaetzliche 32 GB Disks   |             
	     |                            | Portierung von Benutzerpro-
	     |                            | grammen
	     |                            |
April 96     | Hochruestung zur VPP 300/4 |           
	     | 4 PEs mit je:              |                
	     |       2,2 GFLOPS           |                              
	     |       2   GB MSU           |                     
	     |                            |
	     |  zusaetzliche ca. 60 GB    |
	     |  Disks                     | Verlagerung der Produktion auf 
	     |                            | VPP 300/4 Prozessoren
	     |                            |
1 Monat      |  Stillegung des S600/20    |
spaeter      |  Prozessoren               |                        
	     |                            |
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Weitere Informationen zum VPP 300 finden Sie im WWW


Robotersorgen - oder wie kommen meine Daten von ASM2 nach ADSM?

Klaus Dilper

Würde man den Cassetten-Roboter des RZ (bekannt unter dem Namen "Robi") fragen, ob er sich Sorgen über seine zukünftige Auslastung macht, bekäme man bestimmt ein lautes, schallendes Gelächter zur Antwort. Kein Arbeitsplatz im RZ ist momentan sicherer, als der unseres stählernen Kollegen, steht doch ADSM in der Gunst der Benutzer unangefochten an der Spitze des RZ-Serviceangebotes.

Mit der Abschaltung der IBM 3090 stellt sich allerdings für die Benutzer des ASM2-Archives das Problem: "Wohin mit meinen archivierten Daten?" Bevor wir uns aber mit dem "Wohin" befassen wollen, sollte aber erst geklärt werden, welche Datenbestände sinnvollerweise nicht migriert werden sollten! Diese Frage ist schnell zu beantworten: Alle Daten, die auf die Hardware- bzw. auf Softwarekomponenten der IBM 3090 direkt zugeschnitten sind! Dazu gehören in erster Linie Daten, die durch unformatierten FORTRAN-Output erzeugt wurden, da diese binär auf die interne Zahlendarstellung der IBM 3090 ausgelegt sind. Natürlich sind davon auch alle LOAD- bzw. LIB-Dateien betroffen! Ferner alle Dateien, die Jobcontrol (CNTL) enthalten. JCL unter UNIX wäre sicher ein Fortschritt, aber wir wollen die Sache ja nicht übertreiben! Ebenfalls alle Dateien, die auf die Softwarekomponenten ISPF, IPF oder auf 3270-Terminals zugeschnitten sind.

"Was bleibt denn jetzt noch übrig?", könnte man fragen. Nun, natürlich alle Quellprogramme sowie alle Daten, die in Form von EBCDIC-Text (z.B.: formatierter FORTAN-Output) erhalten sind.

"Was muß ich jetzt als einzelner Benutzer tun, um meine Daten zu retten?" Als erstes sollten Sie sich einen Überblick verschaffen, welche Daten sich von Ihnen noch im ASM2-Archiv befinden. Dazu steht Ihnen das ISPF-Menü U.3 zur Verfügung. Anhand des letzten Teilnamens einer Datei (low level qualifier) ist meist auf die Datenart der Datei zu schließen. Laden Sie nun die Dateien, ebenfalls mittels ISPF-Menü U.3, auf USER- bzw. WORK-Platten zurück, von denen Sie glauben, daß diese erhaltenswerte Daten enthalten könnten. Sichten Sie diese, bevor sie sich zum Transfer dieser Daten entschließen!

Nun kommen wir wieder auf die zuvor gestellte Frage mit dem "Wohin" zu sprechen. Dies ist nun eine Frage des persönlichen Geschmacks. Sie können die Daten weiter in der Obhut des RZs belassen oder aber Sie "verwahren" Ihre Daten selbst (am besten direkt neben einem Kühlschrank mit feuergefährlichem Inhalt). In beiden Fällen müssen Sie aber die Dateien von der IBM 3090 auf eine Workstation bzw. einen PC Ihrer Wahl transferieren. Dies geschieht mittels FTP, am besten von der Zielmaschine aus. Um nicht jedes Member einer PDS-Datei einzeln übertragen zu müssen, können Sie mittels COMPUX (Harald Meyer sei's gedankt!) eine PDS-Datei in ein TAR-File umwandeln und dieses dann mit FTP übertragen. Folgendes Beispiel wandelt unter TSO die PDS-Datei 'RZ79.DILPER. FORT' in die Datei 'RZ79.DILPER.FORT.Z', konvertiert automatisch von EBCDIC nach ASCII und sorgt dafür, daß beim Entpacken auf der Zielmaschine, die einzelnen PDS-Member in der UNIX-konformen Weise als .f-Dateien angelegt werden:

COMPUX INDA(DILPER.FORT) OUTDA(DILPER.FORT.Z) +
TARNAMESUFFIX(.f) ASCII

Vergessen Sie beim FTP-Transfer nicht, die Datei binär zu übertragen! Also ...

FTP: bin
FTP: get DILPER.FORT.Z dilper.tar.Z

Das Entpacken auf der Zielmaschine ist dann ein Kinderspiel:

gtar -xvZf dilper.tar.Z

Nun sollten alle Member der PDS-Datei als .f-Files in Ihrem aktuellen Verzeichnis liegen.

Beim Übertragen von PS-Dateien mittels FTP lassen Sie die Konvertierung von EBCDIC nach ASCII vom FTP-Programm durchführen. Also ...

FTP: ascii
FTP: get DILPER.DATA data

Näheres über die Konvertierung von FORTRAN-Programmen von MVS nach UNIX finden sie im WWW.

Wenn Sie sich für die erste Variante entschieden haben, also weiter Ihre Daten im RZ belassen möchten, sollten sie als Zielmaschine einen UNIX-Rechner in Ihrem Workstationpool wählen.

Im Zuge der Räumung des ASM2-Archives bietet das RZ nun für alle Teilnehmer am ADSM-Backup-Konzept auch die Möglichkeit der Archivierung unter ADSM an!

Für diese Aufgabe wurde eigens ein UNIX-Server beschafft, der über die notwendige Ausstattung wie z.B. einen Zugang zum Robotersystem verfügt.

Da diese Maschine nicht mit dem ADSM-Backup-Server identisch ist, muß beim Aufruf von ADSM immer die Option -servername=rzadsm1 angegeben werden. Wenn Sie auf den Workstationpools des RZ arbeiten, müssen Sie sich, um ADSM anwenden zu können, auf der entsprechenden Poolservermaschine einloggen, da ADSM nur auf diesen Maschinen installiert ist. Die genaue Syntax für das Archiv unter Benutzung des graphischen Userinterface (GUI) ist also folgende:

dsm -servername=rzadsm1

Die Bedienung zur Archivierung in der GUI ist weitgehend selbsterklärend und mit der Bedienung zum Backup identisch. Bei der Verwendung des Commandline Interface ergibt sich folgende Syntax:

dsmc archive -servername=rzadsm1

Sollen die Daten länger als 1 Jahr (default) archiviert werden, ist die Option -archmc=medium für 2 Jahre, bzw. -archmc=long zu verwenden. Mit der Option -delfile wird die Datei nach erfolgreicher Archivierung automatisch auf der Workstation gelöscht. Sie haben auch die Möglichkeit, Ihrer archivierten Datei eine Beschreibung mitzugeben, indem sie die Option -description=<Beschreibung> verwenden.

Haben Sie den Wunsch, mehrere Dateien zu archivieren, die zu einem gemeinsamen Projekt gehören, sollten Sie diese zu einem TAR-File zusammenbinden und als eine Datei archivieren! Dies ist für die Verwaltung des ADSM bedeutend besser, da so Ressourcen eingespart werden. Ein Komprimieren der Daten ist nicht notwendig, da ADSM ein eigenständiges Komprimierungsverfahren verwendet, bevor es seine Daten auf die Reise schickt.

Nun noch ein paar Anmerkungen zum "Nachladen" von ADSM-archivierten Dateien. Im Gegensatz zum Reload, d.h. Nachladen einer Datei vom Backup, nennt sich das Nachladen bzw. Rückholen einer Datei aus dem Archiv Retrieve! Da ADSM Ihre Daten rechnerbezogen verwaltet, muß das Retrieve auf der Maschine aufgerufen werden, auf der die Dateien auch archiviert worden sind. Sie haben wieder die Auswahl, ob Sie mit dem GUI oder Commandline Interface arbeiten wollen. Sollten Sie das Commandline Interface benutzen, lautet das Kommando:

dsmc retrieve -servername=rzadsm1 dateiname

Mit dem Kommando

dsmc query archive -subdir=yes -servername= rzadsm1 "/*"

erhalten Sie eine Liste aller Ihrer archivierten Dateien. Sollten Sie wider Erwarten eine archivierte Datei löschen wollen, geschieht dies mit dem Kommando:

dsmc delete archive -servername=rzadsm1 <Dateiname>

Es steht Ihnen natürlich frei, Ihre Archivdateien ausschließlich mit dem GUI zu verwalten, wenn Ihnen das Commandline Interface nicht gefällt. Für das Commandline Interface steht Ihnen aber eine ausführliche Onlinehelp zur Verfügung, welche Sie mit

dsmc -servername=rzadsm1 help

einfach aufrufen können.
Nachdem Sie nun das Verfahren zur Migration Ihrer Daten von ASM2 nach ADSM erfahren haben, sollte Ihnen klar sein, daß das RZ keine globale Migration aller im ASM2 befindlichen Daten vornehmen kann. Sie sollten vielmehr die Migration zum Anlaß nehmen, Ihre Datenbestände zu durchforsten und nur jene Daten migrieren, die für Sie wirklich noch von Nutzen sind!

Alle Archivsysteme werden auf Dauer zu Datenfriedhöfen, wenn sie vom Benutzer nicht sinnvoll eingesetzt werden! Das RZ bittet darum, auch in Ihrem Interesse, das Archiv nicht zu mißbrauchen. Wählen Sie für Ihre Daten eine adäquate Aufbewahrungsfrist und löschen Sie nicht mehr benötigte Dateien aus dem Archiv. So sparen Sie Ressourcen und ADSM dankt Ihnen dafür mit kürzeren Rückladezeiten!

Weil wir gerade von Datenfriedhöfen reden: In der ADSM-Backup-Verwaltung haben sich einige Änderungen ergeben. Wir mußten feststellen, daß einige ADSM-Benutzer das Backupsystem als "Notarchiv" benutzen, indem sie Filesysteme einmal gesichert haben, diese aber dann nicht inkrementell weiter sichern lassen. Dadurch bleiben diese Filesysteme als Leichen im Backupsystem erhalten und würden ohne Eingriffe des RZ ein endloses Dasein fristen. Bisher wurden diese Filessysteme von Hand nach geraumer Zeit von mir entfernt (meist sogar mit Rücksprache der betreffenden Systemadministratoren). Da dies in der letzten Zeit aber dermaßen überhand genommen hat, werden wir jetzt alle Filesysteme im ADSM-Backupsystem automatisch löschen, deren letzter inkrementeller/Backup mehr als 62 Tage zurückliegt. Dies gilt sowohl für alle UNIX- als auch für alle PC-Systeme! Wird auf diese Weise das letzte Filessystem eines Rechners im ADSM gelöscht, wird der gesamte Rechner aus dem ADSM ausgetragen! Also bitte: 'Regelmäßig sichern'!

Noch ein Wort zur ADSM-Client-Software: Die aktuelle Version ist nun Version 2 Release 1 Mod-Level 0.2. Bitte sorgen Sie dafür, daß alle Ihre Rechner auf denen Sie ADSM installiert haben, mit dieser Version ausgestattet sind. Ab Januar 1996 wird die Version 1 nicht mehr unterstützt! Dies gilt für alle Plattformen! Sie können die Software vom FTP-Server des RZ unter /pub/adsm/mirror.ibm/fixes/ abholen!

So, das war jetzt der letzte Stand bezüglich ASM2 und ADSM. Eines möchte ich Ihnen aber nicht vorenthalten: Die Leitung des RZ hat bis zur Stunde "Robi" noch nicht über die Abschaltung der IBM 3090 informiert. Wie ich ihn kenne, wird er diese Nachricht nur schwer verdauen können. Aber ich denke, daß er auch unter einer UNIX-Maschine seine Arbeit so zuverlässig versehen wird wie bisher.


RZ-Pool: Neue Heimat für IBM 3090 Mailuser

Stichtag: 7.1.1996

D. Eckert, S. Dolderer, E. Weber

Der nachfolgende Beitrag ergänzt den RZ-NEWS-Artikel vom September 1995 "Aus zum 31.12.1995 für den direkten EARN/Bitnet-Anschluß der IBM 3090".

Der dort angesprochene Termin ist nun dahingehend präzisierbar, daß exakt ab 7.1.1996 die 'flachen' EARN/Bitnetadressen vom Typ user@DKAUNI2 oder user@DKAUNI2.bitnet nicht mehr zur IBM 3090 zugestellt werden können, da der vor DKAUNI2 liegende 'node' DHDURZ1 des URZ Heidelberg zu diesem Zeitpunkt seinen direkten EARN/Bitnet-Kontakt verliert.

EARN/Bitnet-emails werden ab diesem Stichtag, zumindest bis Ende 1996, auf (smtp/Internet)Adressen des Format: user@rz.uni-karlsruhe.de umgesetzt und an RZ-verwaltete UNIX-Maschinen ausgeliefert, während Adressen des Typs user@ibm3090.rz.uni-karlsruhe.de und user@ibm3090.rz.uni-karlsruhe.d400.de bis zum Ende der IBM 3090-Ära (etwa Mitte 1996) zur IBM 3090 ausgeliefert werden, dort aber leicht (per Nachsendeauftrag/forward, vgl. UCLA-Menü U.F) zu der entsprechenden UNIX-Maschine umgeleitet werden können.

Emails von IBM 3090 nach EARN/Bitnet sind weiterhin möglich, es ist lediglich davon auszugehen, daß diverse Umwege via Gateways die Maillaufzeiten mehr oder weniger verschlechtern werden. Die TSO-E commands transmit/receive für (Pseudo-)Filetransfer sowie Messages und Commands (UCLA Menü M und C) sind an den direkten EARN-Anschluß gebunden, entfallen also leider ersatzlos.

Um zu vermeiden, daß durch den Umzug in die neue Mailheimat emails verlorengehen, werden alle IBM 3090-Accounts, die nur auf auf der IBM 3090 bestehen, also wenn kein entsprechender UNIX-Account existiert, stereotyp auf den RZ-Pool übertragen. Da solche 'offenen' Accounts vom Sicherheitsaspekt her recht bedenklich wären und auch aus sonstigen Gründen, bleiben diese Accounts so lange gesperrt, bis der jeweilige Benutzer bei der BA einen Antrag auf RZ-Pool Nutzung nachgereicht hat.

Tabelle 1: UCLA und elm im Vergleich ... ein paar Tips zum Eingewoehnen

UCLA                               | elm
___________________________________|__________________________________________
				   |
tn3270 ibm3090.rz.uni-karlsruhr.de | telnet .rz.uni-karlsruhe.de
				   |        ,, z.B. RZ70, 
				   |
Aufruf via ISPF-Hauptmenue         | Aufruf via Kommando: elm 
				   |
UCLA-Hauptmenue                    | elm-Menueleiste 
                                   |
ISPF-Editor                        | vi (o.a.) Vgl. hierzu UNIX-Workstation- 
				   | Benutzerhandbuch des RZ, , 
				   |
Menue 0 (options)                  | .elm/elmrc 
				   | elmrc wird automatisch erzeugt,
				   | wenn unter elm die Option o)ptions
				   | ausgewaehlt und mit '>' to save
				   | bedient wird. # leitet Kommentar ein,
				   | die default-options sind als ###-Werte
				   | ersichtlich und aenderbar (entfernen der 
				   | ###) 
				   |
user.UCLA.LIB(EPILOGxy)            | .elm/signature
				   | 
LOG       		           | c(hange folder anwaehlen,
 				   | mit = bedienen 
				   |
Notebook-Menue 3 (Nicknames)       | c(hange folder anwaehlen, mit
				   | = bedienen ansonsten 
				   | vgl.Portierungshilfen 
				   |
UCLA-Menue 3 (Nicknames)           | a(lias.... => ausprobieren, 
				   |
SAVE ..... =>         		   | C)opy ..... =>  
				   |
Selektieren einer mail:            | 
Eingabe s (vor mailzeile)          | Cursor => mailzeile
				   |
Loeschen einer mail:               |      
Eingabe d (vor mailzeile)          | Eingabe d (nach mail-Selektion) 
				   |
Undo (Rueckgaengigmachen):         |      
Eingabe u (vor mailzeile)          | Eingabe u (nach mail-Selektion) 
				   |
Forward                            | 
Eingabe f (vor mailzeile)          | Eingabe f (nach mail-Selektion) ... 
				   | Rest ist i.a. selbsterklaerend 
				   |
Reply all text (Eingabe in         |
		Command-line)      | g (nach mail-Selektion) 
				   | => Group Reply (alle To: 
				   | und CC: Adressen bleiben erhalten!!!) 
				   |
UCLA-Menue 2 (Send)                I m(ail 
				   |

Dies sollte natürlich vor dem 7.1.1996 erfolgen, da aber zu vermuten ist, daß der Umzug einige Nachwehen erzeugt - man kennt ja seine Pappenheimer - läßt sich wenigstens eine gewisse Garantie geben, daß Schlampigkeit nicht gleich zu Mailverlust führt. Andererseits ist es meines Erachtens so, daß eine email, die bereits Moos angesetzt hat, wertlos geworden ist, d.h. alle IBM 3090-User, die noch keinen UNIX-Account beim RZ haben, sind hiermit aufgerufen, baldigst den Antrag vorzunehmen. Benutzer, die topologie- bzw. netzmäßig einem Workstation-Pool ungleich RZ zuzuordnen sind, werden angehalten, den Antrag für diesen Pool abzugeben, können dies aber zur Not auch noch irgendwann später, z.B. am Anfang eines neuen Bewilligungs-Zeitraums, nachholen. Der Antrag ist nicht auf email-Nutzung beschränkt, sondern umfaßt in der Regel auch sonstige Anwendungen, wie zum Beispiel die Nutzung von Internetdiensten.

Was wird anders ?
Benutzern des UCLA Mail400-Systems der IBM 3090 wird empfohlen, das Mailsystem "elm" in der neuen Umgebung zu nutzen, das ganz grob vergleichbar mit dem gewohnten System ist (Erläuterungen zu elm, vgl. auch UNIX-Workstations Benutzerhandbuch des RZ). Für Benutzer, die einen PC oder MAC betreiben, insbesondere für jene, die auch (gebührenpflichtig, via Modem) von daheim oder unterwegs ihre email bearbeiten wollen, kann auch ein alternativer Zugriff auf Ihre mailbox via POP (PostOfficeProtocol) sinnvoll sein. Hierzu soll als Schlagwort das Programm Eudora genannt werden, ansonsten wird auf die Oktober '94-Ausgabe der RZ-News verwiesen.

... Sollte dies oder jenes dennoch nicht so recht klappen, eine mail an: postmaster@rz.uni-karlsruhe.de hilft (meist) weiter ...

Portierungshilfen


Förderpreis "Multimedia Transfer '95" für innovative Software vergeben

Barbara Plesch

Staatsminister Dr. Erwin Vetter und Klaus Tschira, Vorstandsmitglied der SAP AG, verliehen am 8. November 1995 in Karlsruhe den Förderpreis "Multimedia Transfer '95". Die von der SAP AG gestifteten Preise im Gesamtwert von über DM 20.000 gingen an die drei besten Programme der im Rahmen der LEARNTEC '95 in Karlsruhe veranstalteten Softwarebörse "Multimedia Transfer".

Auf der Softwarebörse waren insgesamt 26 Multimedia-Anwendungen von Hochschul-Softwareautoren vertreten, die zuvor von einer gemischten Jury aus Wirtschaft und Wissenschaft bewertet und ausgewählt wurden.

"Multimedia Transfer" ist eine Initiative der Akademischen Software Kooperation ASK in Karlsruhe mit dem Ziel, innovative, an Hochschulen entwickelte Software dem Markt zuzuführen und damit einen Wissenstransfer von der Wissenschaft in die Praxis zu leisten. Mit rund 150 Unternehmenskontakten (dies ergab eine Umfrage bei den Autoren am Ende der Softwarebörse) und etlichen Stellenangeboten an die Multimedia-Preisträger kann die als "Marktplatz" konzipierte Softwarebörse als voller Erfolg betrachtet werden.

"Multimedia Transfer '95" wurde vom Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg, dem Arbeitskreis Banken und der Selbstlernkooperation der Automobil- industrie unterstützt. Für den nächsten "Multimedia Transfer '96" hofft die ASK auf weitere Sponsoren.

Die Preisträger sind:

Verleihung des Förderpreises "Multimedia Transfer '95" auf der LEARNTEC '95 mit den Preisträgern.
Im Hintergrund von rechts Staatsminister Dr. Erwin Vetter, Klaus Tschira, Vorsitzender der SAP AG
und Prof. Dr. Adolf Schreiner, Direktor des Rechenzentrums der Universität Karlsruhe

1. Preis:
"Das virtuelle Labor", ein interaktives Lernprogramm zum Thema DNA-Sequenzierung, entstand im Rahmen einer Diplomarbeit. Die Autoren, Garrit Skrock und Frank Meier von der Universität Bielefeld haben mit dem konsequenten Einsatz von Multimediatechniken ein Programm geschaffen, das von Studenten und Laboranten in der Genetik ebenso wie von Firmen, die im Bereich der Molekularbiologie tätig sind, angewendet werden kann. Die Simulation der Realität im Computer ist dabei wesentlich ungefährlicher, schneller und auch billiger als der Ablauf der wirklichen Prozesse.

2. Preis: "KREAKANJI" - ein multimediales Lernprogramm für japanische Schriftzeichen (Kanji), wurde von Gertrud Kemper und Ralf Jedermann an der Universität zu Köln erstellt. Es dient dem Erlernen der ca. 2000 japanischen Schriftzeichen und fördert gleichzeitig die Kreativität und die allgemeine Lernfähigkeit im Sinne von definierten Kodierungsstrategien. Neuartig ist das ausgeklügelte lernpsychologische Konzept, das z.B. durch automatische Analogiebildung das Erlernen der für uns schwierigen Schriftzeichen erleichtert.

2. Preis (Anm.: einen 3. Preis gab es nicht!):
"Geschäftssprache Deutsch" dient der Verbesserung und Vertiefung von Fremdsprachenkenntnissen im Bereich "Wirtschaftsdeutsch" für Mitarbeiter ausländischer kleiner und mittlerer Unternehmen. Neben Deutsch gibt es auch Versionen für Wirtschaftsdänisch, Wirtschaftsfranzösisch und Wirtschaftsspanisch. Das Programm verknüpft mehrere Symbolsysteme sowohl in visueller als auch auditiver Form. Eigene Spracheingabe kann gespeichert und mit einem Muster verglichen werden. Autoren sind Dr. Martin Hahn, Ingetraud Tosch und Frank Felsmann vom Institut für Interkulturelle Kommunikation in Jena.
Eine Würdigung für das kreative Konzept erhielt das Programm "Nutzungssimulation", eine Diplomarbeit von Kora Kimpel und Almut Bouchon an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig. Die Arbeit demonstriert Multimedia in der Schule der Zukunft - ein Raum- und Hardwarekonzept, das die Computer in der zukünftigen Unterrichtssituation in der Schule integriert.

Weitere Information: ASK, Multimedia Transfer, Universität Karlsruhe, Frau Plesch, D-76128 Karlsruhe, Tel: +49-(0)721-608-4873, Fax: +49-(0)721-695639, email: transfer@ ask.uni-karlsruhe.de.


Telefonwähleingänge: Eigene Sammelnummer für Institutsmitarbeiter

Wolfgang Preuß

Das Rechenzentrum bietet seinen Kunden bereits seit längerer Zeit (über analoge Wählmodems und die Sammelnummer 0721/376822 zu den verschiedensten, an unser Campusnetz KLICK angeschlossenen Rechnern Zugangsmöglichkeiten. Und über diese Rechner wiederum steht Ihnen die weite Internet-Welt offen. Neben konventionellem Dialog ist immer auch Filetransfer möglich (z.B. Kermit oder zmodem). Sofern Sie ein genügend schnelles Modem besitzen und auf dem eigenen, heimischen Rechner über die notwendige TCP/IP-Software verfügen, ist über SLIP/SLIrP auch (fast) die komplette Palette der TCP-Dienste nutzbar.

Über die Nummer 376822 werden inzwischen 34 serielle Ports bedient, sodaß bis zu 34 Benutzer gleichzeitig arbeiten können. Dabei wird der nächste freie Eingang automatisch für Sie ausgesucht.

Tabelle 1
________________________________________________________________________________
	   |              |             |             |           |            |
Modemrate  | Datenrate    | Korrektur   | Kompression |  Paritaet | Datenbits  | 
_______________________________________________________________________________|
	   |              |             |             |           |            | 
300 bis    | 300 bis      | ohne, MNP4, | ohne, MNP5, |  keine    |    8       | 
28800 bit/sI 115200 bit/s | LAPM (V.42) | V.42bis     |  (none)   |            | 
--------------------------------------------------------------------------------


Selbst diese Zahl reicht insbesondere in den Abendstunden nicht mehr aus, alle Anforderungen abzudecken.

Deshalb hat sich das Rechenzentrum entschlossen, für Institutsmitarbeiter eine eigene Sammelnummer mit vorerst 6 Ports anzubieten:

(0721) 379092
Die Bedienung erfolgt wie bei der anderen Nummer, nur daß der Zugriff auf spezielle Studierendenmaschinen (rzstud1/rzstud2 und AB-Pool) unterbunden wird. Deshalb der Appell an alle unsere Benutzer: Bitte die neue Nummer den Institutsmitarbeitern überlassen.

Sofern Sie Zugriff auf einen eigenen Institutsrechner haben möchten, ist ein Eintrag in unsere host-Liste notwendig. Wenden Sie sich hierzu bitte an Sabine Dolderer (Tel. 0721/373723, email: Sabine.Dolderer@ rz.uni-karlsruhe.de).

Die hinter der neuen Sammelnummer 379092 angeschlossenen V.34-Modems (ZyXEL Elite 2864D) können sich selbständig an die in Tabelle 1 dargestellten Parameter anpassen.

Als Trost für unsere studentischen Benutzer: Auch Ihnen bieten wir einige schnelle Modems an. Damit der Gesamtpool von 34 erhalten bleibt, können diese Modems gezielt nur über die Direktanwahl folgender Nummern erreicht werden:

379018, 379019, 370920, 379091
Versuchen Sie keinesfalls andere Nummern anzuwählen, da es sich nicht um einen durchgehenden Bereich handelt.

Für Benutzer im Telefonnahbereich Pforzheim steht über den Terminalserver an der Fachhochschule Pforzheim mit der Sammelnummer

(07231) 61025
eine weitere Zugangsmöglichkeit zur Verfügung (4 Ports).
Als Einstiegs-Kommunikationsprogramm für PCs stellt das RZ ein konfiguriertes KERMIT 3.14 auf dem Server ftp.rz.uni-karlsruhe.de (Benutzernummer ftp) im Verzeichnis pub/local/netz/kermit zur Verfügung. Andere Kommunikationsprogramme sind natürlich ebenfalls nutzbar. Die Datenrate am Endgerät sollte immer ein mehrfaches der Modemrate betragen, und die Blocklängen bei guten Verbindungen möglichst groß sein (= 1600 Zeichen), um einen effektiven Dateitransfer zu ermöglichen !

Weitere Einzelheiten zu diesem Themengebiet entnehmen Sie bitte unseren Beschreibungen zu 'Internetzugang via SLIP', 'Telefonwähleingänge (Terminalserver)' und 'ISDN-Zugänge zur Uni'. Diese Anleitungen finden Sie in unserem WWW-Informationssystem unter "Zentrale Einrichtungen / Rechenzentrum / Netze", einige sind auch in gedruckter Form bei unserer Betriebsauskunft erhältlich.

Zum Schluß noch eine Information zu den ab 1.1.1996 geltenden Telekom-Tarifen im Telefon-Nahbereich ('City'): In der Haupttageszeit (9.00 Uhr bis 18.00 Uhr) wird der Zeittakt von 6 Minuten auf 90 Sekunden erniedrigt, allerdings beträgt die Gebühreneinheit nicht mehr 23 sondern nur noch 12 Pfennig. Damit werden sehr kurze Verbindungen (bis 90 s) zwar um 48% billiger, eine Sitzung von 6 Minuten wird jedoch etwa doppelt so teuer wie bisher (+108%). In der Zeit zwischen 21.00 Uhr und 5.00 Uhr kostet eine 12-minütige Sitzung statt 23 Pfg künftig 36 Pfg (+57%).

Wolfgang Preuß (Tel. 4033, email: preuss@rz.uni-karlsruhe.de)


Mit Volldampf auf die Datenautobahn

Prof. Dr. G. Schneider

Die in jüngster Zeit häufig (aufgrund ihrer Gebührenpolitk) gescholtene Telekom hat in den letzten Jahren eine Infrastruktur zur digitalen Sprachübertragung aufgebaut, die in der Welt führend ist - das ISDN-Netz. Was liegt näher, als dieses Netz auch zur Datenkommunikation mit dem Campus der Universität zu nutzen, zumal das Rechenzentrum einen ISDN-Zugang mit insgesamt 30 Kanälen anbietet? Über die Vorteile und Unterschiede zum herkömmlichen Zugangsweg über analoge Telefonwählleitungen besteht allerdings noch teilweise Aufklärungsbedarf. Statt einer theoretischen Abhandlung möchte ich aber lieber einen persönlichen Erfahrungsbericht geben, der auch die Aspekte der Datenkommunikation beinhaltet.

Warum ISDN?
ISDN wurde aus dem Bestreben der Telekom geboren, die verschiedenen Angebote auf ein und derselben Leitungsinfrastruktur abwickeln zu können. Traditionell sind dafür, aufgrund der unterschiedlichen Anforderungen, verschiedene Kabel vorgesehen, die teilweise in denselben Schächten liegen. Als konkretes Beispiel kann man sich ein kleines Unternehmen vorstellen, das über vielleicht drei Telefonanschlüsse, einen Datex-P-Zugang zwecks Zugriff auf Datenbanken, eine Standleitung zur Mutterfirma zur Übertragung der Umsätze und seit neuestem vielleicht auch über eine Leitung zum nächstgelegenen Internet-Service-Provider verfügt. Ein ziemlicher Drahtverhau, der da zu managen ist.

Eine solche Integration von verschiedenen Diensten (ohne Qualitätsverlust) kann nach derzeitigem Verständnis nur digital erfolgen. Damit muß auch die Sprache digitalisiert werden, ein Vorgang, der auch von der CD bekannt ist. Aufgrund von technischen Spezifikationen ergab sich, daß dafür (bei verbesserter Qualität gegenüber den analogen Leitungen) 64 kbit/s nötig sind. Mittlerweile weiß man, daß dieselbe Güte auch mit geringeren Raten erreicht werden kann, aber der Standard steht nun (und aus Sicht der Datenübertragung glücklicherweise) fest.

Ein ISDN-Anschluß für den Hausgebrauch, der S0-Anschluß, hat eine Bruttoleistung von 192 kbit/s. Er umfaßt zwei 64 kbit/s-Verbindungen zum Telefonieren, die B-Kanäle, sowie einen 16 kbit/s-D-Kanal zur Signalisierung. Der Rest wird durch das Protokoll verbraucht.

Der ISDN-Anschluß
Am einfachsten kann man den ISDN-Anschluß bei der Telekom beantragen. Die Anmeldegebühr beträgt derzeit DM 130,-; ab 1.1.96 sogar nur DM 100,-. Beim Euro-ISDN-Komfortanschluß für DM 69,- im Monat erhält man automatisch eine Liste mit den angerufenen Telefonnummern sowie den jeweils angefallenen Gebühren. Der Vorteil: man kann nun für die Steuererklärung die Dienstgespräche sauber nachweisen. Billiger geht es jedoch, wenn man den Anschluß über einen ISDN-Vermittler bestellt. Die Telekom fördert derzeit ISDN recht massiv und zahlt jedem professionellen Vermittler eine Art Werbeprämie pro vermitteltem Anschluß. Manche geben einen Teil dieser Prämie weiter an den Endkunden, falls dieser ISDN-Geräte beim Vermittler kauft.

Konkret in meinem Fall hieß das, daß ich, nachdem ich meinen ISDN-Antrag über einen solchen Vermittler gestellt hatte, beim Kauf meiner ISDN-PC-Karte von diesem einen Nachlaß von DM 130,- erhielt - also genau die Anmeldegebühr. An den monatlichen Grundgebühren für den Anschluß ändert sich dadurch aber (leider) nichts.

Nach etwa 6 Wochen erhielt ich dann ein Schreiben der Telekom, daß zu einem von der Telekom genannten Termin der Anschluß installiert werden wird und man doch nach Möglichkeit diesen Termin nicht verschieben möge. Die Installation selbst war in einer halben Stunde durchgeführt. Voraussetzung ist allerdings, daß bis in das Gebäude noch freie Kabel liegen. Das ist jedoch meist der Fall, da seit langem von der Telekom mehr Adern verlegt werden, als kurzfristig nötig sind. ISDN funktioniert auf den alten Kabeln. Vom Telefonverteiler im Haus wird ein (normales) Telefonkabel bis in die Nähe des gewünschten Anschlußpunktes gelegt. In meinem Fall waren dies gerade mal 8 cm. Dort wird dann ein Abschlußgerät installiert, ein NTBA, der über zwei ISDN-Steckdosen verfügt. Denkt man an die Zukunft, ist eine zweite Anschlußdose mit weiteren 2 ISDN-Steckdosen sicher nicht verkehrt. Die erste Erkenntnis: das NTBA benötigt eine 220V-Stromversorgung und verbraucht, da es die angeschlossenen ISDN-Telefone versorgt, zwischen 1W und 4,5W. Aber bei Stromausfall funktioniert nichts mehr, ganz im Gegensatz zum analogen Telefon, das seinen Strom ja stan-dardmäßig von der Telekom bezieht. Die einzige Abhilfe besteht in der Anschaffung eines notstromfähigen ISDN-Telefons, das dann ebenfalls von der Post versorgt wird. Die Abmessungen eines NTBA: etwa 20cm x 10cm x 3cm.

An diese ISDN-Steckdosen kann natürlich keines der alten und liebgewonnenen Geräte wie der alte schwarze Drehwähler von 1961 oder das kurz zuvor erstandene FAX mehr angeschlossen werden. Damit entstehen ziemliche Investitionskosten, die trotz des reizvollen Gedankens, die neuesten Geräte zu besitzen, viele vom Einsatz von ISDN abgeschreckt haben.

Aus diesem Grunde gibt es ein weiteres Förderprogramm der Telekom. Bei der Anschaffung einer eigenen kleinen Nebenstellenanlage, die den Anschluß analoger Altgeräte erlaubt und den Übergang ins ISDN bewerkstelligt, gibt es eine Gebührengutschrift von DM 700,-. Erfreulicherweise liegen gute Nebenstellenanlagen mit 8 analogen Anschlüssen bei DM 800,- bis DM 900,-, so daß die Investition sich mit DM 100,- bis DM 200,- im Rahmen hält. Einzige Bedingung: bereits bei Antragstellung muß man der Telekom mitteilen, daß man an einer derartigen Förderung interessiert ist. Eine solche Nebenstellenanlage bietet all die Vorzüge einer großen Anlage: man kann die Amtsberechtigung für einzelne Anschlüsse einstellen, Anrufbeantworter und Fax getrennt anschließen, interne Gespräche umsonst führen, usw. Dem Tatendrang sind keine Grenzen gesetzt. Gewöhnungsbdürftig ist allenfalls die Tatsache, daß Amtsgespräche generell die Vorwahl einer 0 erfordern, ganz wie am Arbeitsplatz in der Universität. Konfiguriert wird die Anlage vom eigenen PC (über die serielle Schnittstelle) aus mittels der beigefügten Software ohne große Schwierigkeiten. PC und Anlage sollten also nahe beieinanderstehen. Meine Anlage mißt etwa 30cm x 15cm x 3cm, ist also auch recht klein.

Beim Euro-ISDN erhält man zunächst drei Rufnummern zugeteilt; jede weitere kostet im Monat DM 5,-. Die Telefonanlage weist dann den dummen analogen Endgeräten eine Rufnummer und ein Dienstmerkmal (z.B. FAX) zu. Damit kann man z.B. die Nummer 98765 mit dem Dienstmerkmal FAX der internen Nebenstelle 3 zuweisen, an der das Faxgerät angeschlossen ist, und dieselbe Nummer 98765 mit dem Dienstmerkmal TELEFON auf die Nebenstelle 5, an der ein Telefon hängt, legen.

Dies klappt dann innerhalb des ISDN-Netzes wunderbar. Da aber die meisten Menschen in der Welt nur über analoge Anschlüsse verfügen, können diese das benötigte Dienstmerkmal nicht übermitteln und die soeben beschriebenen Möglichkeiten führen zur Verwirrung. Es ist besser, dem Fax eine eigene Nummer zu geben, die zweite beispielsweise dem Anrufbeantworter oder dem Telefon im Arbeitszimmer, und die dritte den 5 weiteren angeschlossenen Telefonapparaten (wer zuerst abhebt, hat gewonnen).

Die Erfahrung lehrt schnell, daß man sogar dem Fax an der Nebenstellenanlage das Dienstmerkmal TELEFON zuweisen soll, ganz im Widerspruch zur ISDN-Philosophie. Warum? Weil es (vermutlich aus Unkenntnis) die meisten Leute auch so machen, und man sonst nicht an Faxgeräte schicken kann, die fälschlicherweise auf TELEFON eingestellt sind: die Macht des Faktischen und der Kombigeräte. Die Inbetriebnahme einer solchen Nebenstellenanlage ist völlig problemlos. Nach etwa 15 Minuten steht das interne Kommunikationsnetz. Allerdings kommen die Wünsche, wie sonst so oft auch, erst im Laufe der Zeit und man wird manche Stunde mit dem Einziehen neuer Leitungen und dem Umkonfigurieren verbringen und weitere Telefonapparate beschaffen.

Als Ergebnis der ganzen Aktion hat man zwei unabhängige Telefonleitungen. Das bisher genutzte analoge Modem funktioniert ohne Schwierigkeiten weiter und man kann nun stundenlang Datenkommunikation auf traditionelle Weise betreiben, ohne daß der Anschluß besetzt ist. Dies trägt sicher zum Familienfrieden bei - oder auch nicht.

Und die alte Telefonnummer?
Wer Glück hat, kann die alte Telefonnummer beim Wechsel nach ISDN sogar behalten. Voraussetzung ist, daß man an eine digitale Untervermittlung der Telekom angeschlossen ist. Das ist fast immer dann der Fall, wenn auf dem alten Anschluß das Tonwahlverfahren möglich ist (einfach Telefon umstellen und ausprobieren!). Wenn die Umrüstung bei der Telekom in der nächsten Zeit geplant ist, bleibt als Alternative, den alten Anschluß solange parallel weiterzubetreiben, bis die Nummer auf den ISDN-Anschluß übernommen werden kann.

Der Verbindungsaufbau ist nach der Umstellung auch drastisch schneller geworden. Wenn Ihr Telefon das Tonwahlverfahren beherrscht und einen Kurzwahlspeicher besitzt, klingelt es nach ein oder zwei Sekunden beim Partner (sofern dieser bereits digital angeschlossen ist). Die Nebenstellenanlage ist kein Verzögerungsfaktor.

Und nun zur Datenübertragung
Durch die bisher beschriebene Vorgehensweise hat man lediglich eine Umstellung der altbewährten Möglichkeiten erreicht. Aus Sicht der Datentechnik sind die gewonnenen Perspektiven jedoch viel interessanter.

Wie schon erwähnt, können Daten mit 64 kbit/s übertragen werden. Im Vergleich dazu ist bei analogen Modems bei störungsfreien Verbindungen 28.8 kbit/s möglich und aufgrund der Theorie von Shannon kann bei dieser Technik nicht mehr als 33 kbit/s erzielt werden. Der Verbindungsaufbau bei ISDN ist schneller und es entfällt die lange Zeitspanne, die analoge Modems benötigen, um sich auf die Übertragungsmethode zu einigen. Genauer gesagt: nach 0.8 Sekunden ist bei ISDN die Verbindung einsatzbereit. Um diese Vorteile nutzen zu könnnen, muß der PC mit einer Karte direkt an ISDN angeschlossen werden. Man unterscheidet zwischen aktiven Karten (die einen Großteil der Arbeit selbst mit einer eigenen CPU erledigen und somit teurer sind) und preiswerten passiven Karten, bei denen die CPU des PCs sich um alles kümmern darf. Die Preise für solche einfachen Karten wie die populäre Creatix-16 liegen bei DM 180,-, sind also deutlich billiger als schnelle Modems! Diese Ersparnismöglichkeit sollte man nicht übersehen, wenn man über die Kosten eines ISDN-Anschlusses nachdenkt. Und um gleich einem möglichen Mißverständnis vorzubeugen: mit solchen einfachen Karten kann man nicht ein analoges Modem anrufen! Der Kartenhersteller liefert dann eine sogenannte CAPI (Common Application Program Interface) mit, die die proprietären Hardwarelösungen hinter einer standardisierten Softwareschnittstelle versteckt. Außerdem benötigt man noch Software, die die auf dem PC bereits eingesetzten Kommunikationsprotokolle mit der CAPI verbindet.

Konkret: Die meisten Nutzer bei uns setzen bereits TCP/IP über SLIP und SLIrP auf den analogen Modemverbindungen ein und diese TCP/IP-Umgebung soll natürlich auch über ISDN weiterfunktionieren. Damit bietet die Fülle der unterschiedlichen Lösungsmöglichkeiten wieder Gelegenheit zur Verwirrung. In den RZ-News werden daher verschiedene wichtige Ansätze in der nächsten Zeit exemplarisch vorgestellt werden. In meinem Fall sah das Vorgehen wie folgt aus: auf meinem PC (486 mit 66 MHz) ist OS/2 im Einsatz. Aufgrund der Fähigkeit zum Multitasking und ausreichender Leistung der CPU entschied ich mich für eine (passive) Creatix-16-Karte, für die auch eine OS/2-CAPI erhältlich ist. Die Installation der CAPI-Software war in der Tat völlig banal. Ich wurde nach IRQ, Memoryadresse und Telefonnummer gefragt, der Rest ging automatisch.

Für die Verbindung zwischen TCP/IP und CAPI existiert für OS/2 auf dem ftp-Server der Universität Freiburg eine hervorragende Software ISDNpm, die uns so überzeugt hat, daß wir eine Campuslizenz beschaffen werden. Mit Hilfe von ISDNpm läßt sich das Interface sl0 verwalten und die gesamte Kommunikation, die der Rechner unter TCP/IP über sl0 abwickelt, läuft dann physikalisch über ISDN. Nach der Installation von ISDNpm (etwa 3-4 Minuten Aufwand) war alles funktionsfähig - zumindest in der Theorie. Mich kostete ein Adreßkonflikt auf dem ISA-Bus des PCs, den ich übersehen hatte, einen lehrreichen Abend - dies als Ergänzung zur behaupteten banalen Installation.

Der Lohn der Arbeit ist in der Tat überwältigend: Verbindungsaufbau in unter einer Sekunde, Übertragungsraten bei ftp von bis zu 7,6 kByte/s, sogar X11 ist möglich und auch ADSM spielt mit. Man muß sich dabei vor Augen halten, daß bei den meisten Hochschulen in Deutschland das LAN über eine einzige 64 kbit/s-Verbindung mit der Außenwelt verbunden ist und nun hat man plötzlich eine solche Leistung ganz für sich alleine. Getrübt wird die Freude dann allerdings durch den Durchsatz nach USA, wo über das deutsche Forschungsnetz für den Endnutzer etwa 10% dieser Leistung bereitgestellt werden.

Die Gegenstelle am Rechenzentrum
Bekanntlich gehören zur Kommunikation immer zwei Partner. Das Rechenzentrum betreibt seit einiger Zeit einen ISDN-S2m-Anschluß, der 30 solcher 64 kbit/s-Kanäle bereitstellt. Zum Einsatz kommt eine (kleine) RS6000 mit einer S2m-Karte von netCS sowie der dazugehörigen Software netGW. Dieser Rechner rzisdn ist auch ans Campusnetz über Ethernet angeschlossen.

Die netGW-Software beherrscht verschiedene Protokolle zur Abwicklung von Kommunikation über ISDN. Als erstes kam bei uns HDLC zum Einsatz, was recht weit verbreitet ist und welches das oben zitierte ISDNpm ebenfalls beherrscht.

Etwas anders formuliert: die IP-Datenströme werden über HDLC abgewickelt, welches auf dem eigentlichen ISDN-Protokoll aufsetzt. Trotzdem ist ein Verlust durch Verwaltungsoverhead (im Gegensatz zum X.25) kaum spürbar, wie die oben genannten 7,6 kByte/s beweisen. Leider sieht HDLC - und merkwürdigerweise auch kein anderes derzeit auf ISDN realisiertes Protokoll - keine Möglichkeit zur Datenkompression vor, im Gegensatz zu den analogen Modems. Die effektivste Nutzung der Verbindung erhält man, indem man die Daten vorher mit compress komprimiert. Abhilfe ist zwar in Sicht, aber noch nicht standardisiert.

Um den Verbindungsaufbau möglichst schnell durchführen zu können, ist die bei den analogen Modemzugängen übliche Verfahrensweise - Weiterschaltung zum Zielrechner und dort login mit Passwort - zu umständlich. Statt dessen überprüfen wir die Rufnummer des Anrufenden. ISDN liefert diese Kennung erfreulicherweise mit. Wir erachten die von der Telekom geschickte ISDN-Kennung als mindestens so sicher wie die traditionelle Paßwort-Methode und geben ihr daher den Vorzug.

Dies bedingt, daß der Nutzer sich vorher beim RZ unter Bekanntgabe der Rufnummer, von der aus angerufen wird, anmeldet. Dann wird eine IP-Adresse zugewiesen, über die der Rechner zuhause eindeutig im Internet bekannt ist und zu einem vollwertigen Mitglied des weltweiten Rechnerverbundes wird. Die Einzelheiten wurden in den RZ-News 11/95 bereits beschrieben.

Und die Kosten?
Der Zugangsservice des Rechenzentrums ist für Mitglieder der Fridericiana selbstverständlich kostenlos. Es fallen wie im analogen Bereich lediglich die Telefonkosten an. Wer die Verbindung ausschließlich zum Datentransfer nutzt, wird bei gleichem Datenaufkommen geringere Gebühren haben, da alles viel schneller geht. Bei Online-Sitzungen ist bei den Kosten wohl kein Unterschied zum bisherigen Zugang festzustellen sein, da der Zeittakt bei ISDN identisch mit dem beim analogen Telefon ist. Da aber alles, was besser ist, auch mehr Freude bei der Nutzung macht, und die Nutzungsmöglichkeiten sogar erweitert, kann ich über die individuelle Telefonrechnung natürlich keine zuverlässige Aussage machen.

Zusammenfassung:
Ich habe es mittlerweile selbst ausprobiert: wenn man die Förderungsmöglichkeiten richtig ausnützt, ist der Umstieg auf ISDN gar nicht so teuer. Die realen Kosten für ISDN-Karte und Nebenstellenanlage entsprechen etwa dem Preis eines modernen analogen Modems. Für DM 69,- im Monat erhält man zwei Anschlüsse, die im analogen Bereich ab 1.1.96 übrigens auch DM 49,20 kosten werden. Der traditionelle Telefonverkehr geht besser als vorher - sogar Anrufweiterschaltung ist möglich - und im Datenbereich ist der Gewinn überragend. Warum also noch zögern? Die Förderungen der Telekom sollen zum 31.3.96 auslaufen, dann wird es teurer. Im Vergleich zu den an der Universität Karlsruhe üblichen LAN-Geschwindigkeiten von 10 oder 100 Mbit/s sind die 64 kbit/s allerdings etwas langsam und erinnern an Dampfbetrieb - diese Tatsache motivierte die Überschrift des Artikels.


Windows 95 - Ein erster Erfahrungsbericht über Freud und Leid mit einem neuen Betriebssystem

Holger Kistner

Nach langer Wartezeit und mehrfachem Verschieben des Auslieferungstermins ist seit ca. 2 Monaten nun Windows 95 endlich verfügbar. Ob dieses, von Microsoft mit gigantischem Werbeaufwand angepriesene Betriebssystem alle Erwartungen erfüllen kann, die im Anwender durch die Microsoft-Versprechungen geweckt werden, soll dieser Artikel zumindest teilweise wiedergeben. Hierzu wurden die Erfahrungen, die fünf Anwender mit unterschiedlichster Hardwareausstattung im Verlauf von ca. 2 Monaten gemacht haben, in kurzer Form zusammengefaßt.

Hardwareausstattung:
Inzwischen ist es in der EDV eigentlich üblich, daß jede neue Version eines Programms mehr Speicher, Festplattenplatz und eine höhere Rechenleistung benötigt als die alte Version. Hat Microsoft zu Beginn noch 4 MB RAM als ausreichend angesehen, so werden inzwischen mindestens 8 MB RAM vorausgesetzt. Nach unseren Erfahrungen ist mindestens ein 486/66 mit 8 MB zu empfehlen, zum zügigen Arbeiten sollten es aber schon 16 MB sein. Auf der Festplatte müssen mindestens 80 MB für Windows 95 zur Verfügung stehen, eine schnelle Graphikkarte darf natürlich auch nicht fehlen.

Hier traten bereits die ersten Probleme auf: die bei Windows 95 mitgelieferten Treiber sind in vielen Fällen nicht besonders stabil und verbesserte Versionen der Graphiktreiber kommen erst recht zögerlich auf den Markt - ein Stöbern in Mailboxen ist bei vielen Graphikkarten daher unumgänglich. Aber auch Treiber für so gängige Graphikkarten wie die 8514/A von IBM müssen erst auf der Windows 95 CD gesucht werden. Außerdem fiel uns auf, daß Treiber für einige neuere Druckermodelle fehlen. Prinzipiell können hier zwar die alten Windows 3.1 Treiber verwendet werden, diese sollten aber nicht zuletzt aus Stabilitätsgründen nur als vorübergehende Notlösung verwendet werden.

Installation:
Hat man den OS/2 Bootmanager installiert, wird dieser im Verlauf der Installation einfach deakiviert, er läßt sich aber anschließend mit dem Befehl FDISK wieder aktivieren. Wird Windows 95 über ein bestehendes DOS drüberinstalliert, so startet Windows 95 nach der Installation als einziges Betriebssystem. Die Windows 95-eigene Multibooteinrichtung, die auch den wahlweisen Start des alten DOS ermöglicht, muß erst durch komplizierte manuelle Eingriffe aktiviert werden.

Bei der automatischen Installation werden von der vorher installierten DOS-Version oft falsche und unpassende Konfigurationsdateien übernommen. Bei SCSI-Kontrollern werden z.B. die ASPI-Treiber für CD-ROM übernommen, Windows 95 installiert zusätzlich seine eigenen 32-bit Treiber. Die alten DOS-Treiber müssen dann manuell entfernt werden, wahrlich sehr benutzerfreundlich. Sollten Sie bisher QEMM/386 unter DOS verwendet haben, so müssen Sie diesen vor der Windows 95 Installation durch HIMEM ersetzen.

Vor der Installation müssen Sie sich übrigens gut überlegen, ob Sie einen Windows 95 Update oder eine Vollversion kaufen wollen. Die Vollversion läßt sich nicht installieren, wenn sich bereits ein Windows 3.1 auf der Festplatte befindet, der Anwender bekommt nur die Mitteilung doch bitte die Update-Version zu kaufen. Beim Kauf einer Vollversion ist außerdem zu beachten, daß die bei OEM-Versionen mitgelieferte Bootdiskette keine Treiber für SCSI-Controller oder CD-ROMs enthält, sie müssen vom Anwender manuell hinzugefügt werden. Die Updateversion setzt mindestens eine mit DOS formatierte und bootfähige Festplatte sowie korrekt installierte Treiber für SCSI-Controller und CD-ROM voraus - Windows 3.1 muß nicht installiert sein. Wählt man bei der Installation die Option "altes Windows 3.1 beibehalten" und nicht über- schreiben (d.h. in ein anderes Verzeichnis installieren), werden trotzdem einige Dateien wie FDISK u.a. aus den DOS- und Windows-Verzeichnissen gelöscht. Außerdem werden neue Verweise in den Programmgruppen des alten Windows 3.1 erzeugt, welche dann fälschlicherweise auf die Windows 95 Programme zeigen und beim Aufruf natürlich zu Fehlermeldungen führen ("Programm wurde für eine neuere Windows-Version geschrieben") - die Windows 95 Systemsteuerung läuft eben nicht unter Windows 3.1, aber der versierte Anwender weiß doch sicherlich wie die Einträge früher hießen, oder etwa doch nicht?

Voreinstellungen nach der Installation:
Die Standardeinstellungen sind für die meisten Anwender unbrauchbar (Menüleisteneinblendung in den Fenstern ist abgeschaltet, Datei-Filter sind gesetzt, Netzwerklaufwerke werden nicht angezeigt u.a.) und müssen in mühevoller Kleinarbeit angepaßt werden.

Backupsysteme:
Alle BACKUP-Programme, welche bisher für Windows 3.1 verwendet wurden, sind unbrauchbar! Windows 95 nutzt lange Dateinamen (255 Zeichen) auch für das Betriebssystem selbst, was von den alten Backup-Programmen nicht unterstützt wird! Also Vorsicht! Das Backup selbst funktioniert, aber ein Restore geht immer schief. Norton Backup und Arcsolo wurden getestet und waren nicht brauchbar. Von Windows 95 selbst werden bisher nur Floppystreamer (QIC-80) und Festplatten als Backupgeräte unterstützt und das ist etwas dürftig! Außerdem traten bei mehreren Versuchen beim Restore teilweise massive Fehler auf, die sich entweder in nach dem Restore fehlenden Konfogurationen für die Netzwerkeinstellungen oder einem nur noch eingeschränkt lauffähigem Windows 95 äußerten.

Die Übertragung z.B. von Referenzinstallationen und vorgefertigten Konfigurationen von einem Rechner auf einen anderen sind kaum möglich, da die Systemparameter für verschiedenste Anwendungen und Konfiguration bei Windows 95 nicht mehr nur in einfachen ASCII-Dateien (*.INI), sondern in einer Datenbank, der sogenannten "Registrierungsdatenbank" gespeichert werden. Diese Dateien enthalten die Konfigurationsinformationen in einer strukturierten Form und können nur mittels eines speziellen Programms (REGEDIT) bearbeitet werden.

Stabilität und Geschwindigkeit:
Microsoft verspricht, daß Windows 95 erheblich stabiler ist als das alte Windows 3.1, da es sich jetzt um ein 32-bit Betriebssystem handelt. Diese Aussage ist aber nur eingeschränkt richtig: Windows 95 ist insbesonders aus Kompatibilitätsgründen eine Mischung aus 16- und 32-bit Code, Microsoft hat hier nicht wie unter IBM OS/2 oder Microsoft Windows NT ein eigenes Subsystem für alte 16-bit Windows 3.1 und DOS-Programme vorgesehen. Ein einzelnes altes Windows 3.1-Programm kann daher im Falle eines Absturzes weiterhin das gesamte Windows 95 zum Absturz bringen, allerdings bei weitem nicht so häufig wie bei Windows 3.1. Und die alten Fehlermeldungen "Nicht behebarer Fehler in Anwendungsprogramm" bzw. "In Modul ... ist ein nicht behebbarer Fehler aufgetreten" sind jetzt auch verschwunden - sie heißen jetzt anders !) Besonders beim Starten mehrerer alter 16-bit-Anwendungen gleichzeitig, die Multimediaperipherie wie Soundkarte und Videokarte nutzten, kam es öfters zu Systemabstürzen.

Reine 32-bit-Anwendungen sind oft schneller als die alten 16-bit-Versionen, aber das gilt für jedes 32-bit-Betriebssystem. Eine Geschwindigkeitszunahme bei den alten 16-bit-Programmen bei gleicher Hardware konnte nicht beobachtet werden, eher das Gegenteil. Waren bisher z.B. 8 MB RAM für bestimmte Windowsanwendungen völlig ausreichend ohne die Notwendigkeit auf Festplatte zu swappen, so wird nun oft eine Auslagerung des Arbeitsspeichers auf Platte erforderlich, da Windows 95 selbst mehr RAM benötigt.

Plug and Play?
Microsoft wirbt damit, daß mit Windows 95 die früher meist sehr komplizierte Installation der Hardware und vor allem der Einsteckkarten dank der auto- matischen Erkennung sehr einfach wird - diese Funktion heißt Plug and Play. Prinzipiell kann man sagen, daß die Erkennung erstaunlicherweise nicht nur mit neuen, speziell für Plug and Play entwickelten Komponenten recht gut funktioniert, sondern auch alte ISA/VLB-Karten in alten ISA/VLB-Mainboards werden im allgemeinen erkannt.

Aber auch hier trüben einige Wermutstropfen den zunächst positiven Eindruck sehr stark. Zunächst einmal ist zu kritisieren, daß Windows 95 die beim Systemstart neu erkannte Hardware meldet und danach ohne weitere Rückfragen einfach einbindet. Der Anwender hat keine Möglichkeit, eventuell falsch erkannte Hardwarekomponenten abzulehnen oder z.B. Port- und Interrupteinstellungen zu korrigieren. Dies kann zwar nachträglich im Gerätemanager getan werden, doch sollte Windows 95 aufgrund einer falsch erkannten Hardwarekomponente nicht mehr starten, so muß erst einmal der sogenannte geschützte Modus gestartet werden - das ist unnötig kompliziert und zeitaufwendig. Außerdem fiel bei einigen älteren PCI Pentium-Mainboards auf, daß z.B. SCSI-Controller nicht korrekt gefunden wurden - hier ist wohl noch einiges zu tun.

Sehr positiv sind hingegen die Erfahrungen, die auf einem Notebook und verschiedenen PCMCIA-Karten gemacht wurden. Modem, SCSI-Controller und Netzwerkkarte wurden sofort (auch beim Einstecken im laufenden Betrieb) erkannt und die entsprechenden Treiber installiert. Beim SCSI-Controller wurde der Anwender sogar darauf hingewiesen, daß das CD-ROM mit der Windows 95 CD dort angeschlossen und bisher durch alte DOS-Treiber unterstützt sein könnte und daher ein spezieller Installationsweg einzuhalten sei - auch dieser funktionierte einwandfrei! Ich habe bisher noch nie eine so gute PCMCIA-Unterstützung gesehen.

Oberfläche - Handling und Geschwindkeit: Windows 95 besitzt eine komplett neue Benutzeroberfläche, in weiten Teilen ist sie objektorientiert. Wer OS/2 bedienen kann, der hat auch mit Windows 95 keine größeren Probleme zu erwarten, denn beim IBM-Produkt ist diese neue Bedienungstechnik schon lange verfügbar und auch weiter entwickelt. Der alte Windows 3.1 Anwender muß aber stark umlernen, besonders daß der rechten Maustaste jetzt eine entscheidende Bedeutung zukommt, dürfte ihm neu sein.
Über die sinnvolle Gestaltung von Benutzeroberflächen kann man wohl ewig streiten, daher hier nur einige kurze Bemerkungen: Generell kann man sagen, daß die Oberfläche aufgrund der vielen Animationen zwar verspielt und sehr schön anzusehen ist, aber dies geht natürlich zu Lasten der Geschwindkeit. Störend ist, daß einige Voreinstellungen für die Oberfläche (z.B. das Fehlen der Menüleisten) erst mühevoll geändert werden müssen. Denn gerade Umsteiger werden zumindest zu Beginn erst mal auf die alte Art und Weise weiterarbeiten wollen.

Der nun auch unter Windows 95 vorhandene Papierkorb (der MacIntosh läßt grüßen) wurde leider sehr langsam programmiert, das Verschieben einer Datei in den Papierkorb geht noch relativ zügig, aber das Entleeren des Papierkorbs ist eine Zumutung.

Der Dateimanager ist dem Explorer gewichen, mit dem man nicht nur Dateien kopieren oder löschen kann. Hier werden auf den Anwender die größten Umstellungsprobleme zukommen.

Den Programm-Manager gibt es nicht mehr, alles ist jetzt über die Menüleiste erreichbar. Das Einfügen und Ändern von Menüeinträgen (Programmicons) ist umständlich gelöst, hier fehlen wichtige Funktionen einer objektorientierten Oberfläche - vielleicht sollte man mal bei OS/2 nachsehen?

Netzwerkeinbindung:
Eigentlich werden alle gängigen Netzwerkprotokolle unterstützt: Novell IPX, Microsoft IBM, NetBEUI und TCP/IP sind vollständig implementiert. SLIP und PPP sind nach längerer Suche auch auf der CD zu finden, jedoch zumindest für einen normalen Anwender viel zu schlecht dokumentiert. Ohne ohne spezielle Änderungen sind sie zur Zeit nicht mit unserem Terminalserver verwendbar. Es fehlen die Windows-Anwendungen wie tn und ftp, welche noch in der Beta Version enthalten waren, diese müssen zugekauft werden - einzig und allein ein textorientiertes FTP wird mitgeliefert. NetWare 4.1 mit NDS wird vom Microsoft NetWare-Requester übrigens nicht unterstützt!

Zum Thema Online-Dienste kann man sagen, daß das MSN (Microsoft Network) natürlich gut eingebunden ist (das war ja wohl auch nicht anders zu erwarten) - ob MSN aber attraktiv ist, darüber streiten die Experten. Eine Unverschämtheit ist die Tatsache, daß Microsoft jedem Windows 95 Kunden 2 Stunden MSN kostenlos zur Verfügung stellt - aber die Kreditkartennummer etc. muß man trotzdem sofort eingeben - das darf doch wohl nicht wahr sein! Und was beim ersten Einloggen zum und vom MSN übertragen wird, das weiß wohl nur Microsoft, für ein einfaches Abgleichen der Modemverbindung dauert es auf jeden Fall viel zu lange.

BTX (Datex-J) wird erst im separat zu kaufenden Plus-Paket unterstützt. Die ISDN-Unterstützung ist zwar für viele ISDN-Karten bereits enthalten, aber es wird ausschließlich CAPI 2.0 unterstützt, und das ist leider völlig inkompatibel mit CAPI 1.1 - also fleißig Updates für die alten ISDN-Anwendungen kaufen! Alternativ kann man auch hoffen, daß der Hersteller der ISDN-Karte einen CAPI 1.1 Treiber für Windows 95 anbietet, aber beide gleichzeitig lassen sich (natürlich) nicht nutzen. Die Integration von Mail & FAX in MS-Exchange ist gut gelöst! Alle Dienste, auch Internet und MSN werden in einem einzigen Adreßbuch kombiniert. Allerdings werden die unterschiedlichen Parameter zur Einstellung des Modems für die verschiedenen Dienste nicht vollständig gespeichert und müssen jedesmal zumindest teilweise neu eingegeben werden, z.B. bei Nutzung einer Nebenstellenanlage!

Das zusätzlich angebotene Plus-Paket bietet kaum neue Möglichkeiten. Es verbessert nur die Animation, die Farben, die Icons und die viel propagierten Netztools gibt's auf dem Markt umsonst für uns, wie z.B. Netscape.

Zusammenfassung:
Schneller ist es kaum geworden, mehr Ressourcen braucht es in jedem Fall (das doppelte in jeder Hinsicht), die Hardwareanbieter haben das auch bereits sehr positiv vermerkt. Die 32-bit sind nicht vollständig durchgezogen (z.B. I/O Bereich), verspielter ist es geworden. Alle Einstellungsmöglichkeiten sind neu verteilt worden, das erschwert den Umstieg.

Die Beratung per Telefon dürfte ohne direkten Kontakt zum Zielsystem in der nächsten Zeit Probleme bereiten, da vieles unübersichtlich implementiert wurde, d.h. der Gang zum Kunden kommt schneller als gedacht!

Der Umstieg auf Windows 95 lohnt sich vor allem dann, wenn die Anwendungssoftware nachgezogen hat und nicht mehr die alten Windows 3.1 Versionen verwendet werden müssen - mit diesem Problem hatte schon OS/2 und Windows NT zu kämpfen.

Fazit:
Ein schönes, optisch ansprechendes Betriebssystem mit einigen sehr interessanten Ansätzen. Aber wie so oft bei Microsoft kann man sich des Gefühls nicht wehren, daß die Anwender der ersten Version von Windows 95 mal wieder Beta-Tester spielen dürfen. Ein Update wird ja auch schon für Anfang 96 erwartet, hoffentlich hat Microsoft die Zeit gut genutzt und die vielen kleinen Haken und Ösen entfernt hat.


Anwendungssoftware


Menüoberfläche 'xtem' für TeX


Dr. K. Braune

Ab Anfang Dezember steht an den HP-Workstations eine auf X11-basierende Oberfläche namens 'xtem' zum Arbeiten mit TeX zur Verfügung. Beim Starten des Editors aus der Oberfläche wird ein Fenster mit Hilfen zu LaTeX2e bzw. zu LaTeX 2.09 geöffnet, über das man auf Erläuterungen zu den TeX-Befehlen zugreifen kann und das auf Wunsch auch Beispiele zum Umgang mit den Befehlen zeigt (Quellcode und nach der Formatierung). Es ist vorgesehen, diese Oberfläche auch an den IBM-Workstations unter AIX zur Verfügung zu stellen.

Die Oberfläche kann gestartet werden durch den Befehl xtem oder durch Anklicken von TeX-Menu im Popup-Menü 'Anwendungen'.

Die xtem-Oberfläche ist ein Menüsystem, das mit der Maus bedient wird. Die linke Maustaste führt die angegebene Funktion aus; mit der rechten Maustaste kann jeweils eine kurze Hilfe zum entsprechenden Button abgerufen werden. Gegebenenfalls kann über die mittlere Maustaste eine Änderung der Voreinstellungen zur angegebenen Aktion vorgenommen werden.

Aufgrund der integrierten Hilfe ist die Oberfläche weitgehend selbsterklärend. Eine kurze Einführung ist unter dem Punkt 'Dokumentationen' verfügbar, der auch einige weitere Dokumente zu TeX und den zugehörigen Programmen bzw. Makropaketen enthält.


Campuslizenz des NAG Fortran 90 Compilers


Michael Hennecke

Ab sofort ist die Campuslizenz des Fortran 90 Compilers f90 von NAG verfügbar. Diese Lizenz umfaßt alle von NAG angebotenen Implementationen, also praktisch alle UNIX Workstations sowie Linux. Die Versionen für HP-UX, AIX, IRIX, SunOS, Solaris und Linux können ab sofort vom ASK-Server abgerufen werden. Informationen hierzu und zu weiteren Implementationen finden sich in den WWW-Seiten zu Fortran 90 unter "Verfügbarkeit". Für DOS/Windows steht weiterhin der NAG FTN90 Compiler zur Verfügung, der über MicroBIT, (Tel. -2997, email: microbit@ rz.uni-karlsruhe.de) verteilt wird.


Veranstaltungen


SP-Schulung


Nikolaus Geers

Für zukünftige Nutzer des Parallelrechners IBM SP wird das Rechenzentrum in der Zeit von Mitte Januar 1996 bis zum Semesterende eine Veranstaltungsreihe durchführen, in der die IBM SP, die Betriebsumgebung für das parallele Rechnen, die verschiedenen Parallelisierungskonzepte, Softwarewerkzeuge zur Fehlersuche und zur Optimierung paralleler Programme sowie verfügbare Anwendungsprogramme vorgestellt werden sollen.

Außerdem ist während der Semesterferien ein einwöchiges SP-Praktikum vorgesehen.

Die SP-Schulung findet jeweils mittwochs bzw. donnerstags von 14.00 bis ca. 17.00 Uhr im Rechenzentrum, Raum 217, statt. Bei entsprechendem Interesse ist auch eine Wiederholung als einwöchiger Kompaktkurs gegen Ende der Semesterferien möglich.

Vorgesehen sind folgende Themen und Termine:

Mittwoch, 17.1.1996


Mittwoch, 24.1.1996

Donnerstag, 25.1.1996

Mittwoch, 31.1.1996

Donnerstag, 1.2.1996

Mittwoch, 7.2.1996


Donnerstag, 8.2.1996

Mittwoch, 14.2.1996

Donnerstag, 15.2.1996

Zu dieser Veranstaltungsreihe ist keine Anmeldung erforderlich.

Weitere Informationen zur SP finden Sie im WWW unter URL.


Blockvorlesung Programmieren II: Ausbildung am Großrechner und am UNIX-System


Prof. Dr. W. Schönauer

Blockvorlesung in der Woche vom 26.02.-02.03.1996 (zweite Ferienwoche), 1020 + 1021 (2 + 1 SWS)

Zeit: Mo. - Fr. 8.30 - 10.00, 10.30 - 12.00, 14.30 - 16.30 Uhr
Ort: Otto-Lehmann-Hörsaal, Physik-Flachbau

Prof. Dr. W. Schönauer/Hartmut Häfner:
Übungen am UNIX-System
Zeit: Di. - Fr. ab 17.00 Uhr, Samstag morgen Bildschirmeinweisung am Großrechner
Ort: RZ, Terminalraum, UG

Inhalt:
Bereitstellung des "Handwerkszeugs" zur effizienten Benutzung des Großrechners IBM 3090 und des UNIX-Systems. Es werden skizzenhaft behandelt:
Hardware, Betriebssystem, Assembler, Steuersprache, Programmiersprachen, Dialog, Programmiermethodik, effizientes numerisches Rechnen. Handschriftliches Skriptum bei Kellner + Moessner.

Voraussetzung:
Grundkurs Programmieren oder eigene Programmiererfahrung Die Beherrschung des UNIX-Systems ist selbst wieder Voraussetzung für die Ausbildung am Supercomputer. Keine Voranmeldung erforderlich.

Nächster Termin: 23. - 28.09.1996


Supercomputing: Ausbildung am Vektorrechner und Parallelrechner


Prof. Dr. W. Schönauer

Blockvorlesung in der Woche vom 11. - 16.03.96 (vierte Ferienwoche), 1112 + 1113 (2 + 2 SWS)

Zeit: Mo. - Fr. 8.30 - 10.00, 10.30 - 12.00, Mo. - Do. 14.30 - 16.00 Uhr
Ort: Otto-Lehmann-Hörsaal, Physik-Flachbau

Prof. Dr. W. Schönauer/Hartmut Häfner
Übungen:
Zeit: Mo 16.30 - 18.00 Uhr und weitere Termine (auch Samstag vormittag)
Ort: RZ, Seminarraum 217, 2. OG und Terminalraum, UG

Inhalt:
Die Vorlesung behandelt die Grundlagen für die effiziente Nutzung von Vektorrechnern und Parallelrechnern (Supercomputern). Es werden die Prototypen des Vektorrechners, des Superskalarprozessors und der daraus aufgebauten Shared Memory und Distributed Memory Parallelrechner vorgestellt. Dann werden für die wichtigsten Aufgaben der numerischen Mathematik die Datenstrukturen und Algorithmen für eine effiziente Nutzung dieser Rechnerarchitekturen behandelt. Es ist beabsichtigt, zwei Vektor-Parallelrechner sowie zwei Parallelrechner im Detail zu diskutieren und in den Übungen zu nutzen (Übungsschein).

Voraussetzung:
Erfahrung am UNIX-System, Fortran-Kenntnis. Im Sommersemester schließt sich ein Vertiefungspraktikum für Shared und Distributed Memory Supercomputer an. Keine Voranmeldung erforderlich.

Nächster Termin: 07. - 12.10.1996


Fortran 90 Programmierkurs


Nikolaus Geers

Der nächste Fortran 90 Programmierkurs des Rechenzentrums findet in der Woche vom 26. Februar bis 1. März 1996 statt. Der Kurs wendet sich an Programmierer, die bereits Erfahrungen in einer höheren Programmiersprache (z.B. FORTRAN 77 oder C) gesammelt haben. Kurszeiten sind täglich von 10.00 - 12.30 Uhr (RZ, Raum 217) sowie 14.00 - 17.00 Uhr (Übungen, RZ, Raum -111). Die Anmeldung kann über die Betriebsauskunft des RZ (Tel. -3751) oder per email an geers@rz.uni-karlsruhe.de erfolgen.

Behandelt werden u.a. folgende Themen:

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Herrn Nikolaus Geers, Tel. -3755, email: geers@rz.uni-karlsruhe.de oder an Herrn Michael Hennecke, Tel. -4862, email: hennecke@rz.uni-karlsruhe.de.

Weitere Informationen zu Fortran 90 finden Sie im WWW


Kurz berichtet ...


Tcl & Tk auf dem RZ-Pool


Hartmut Häfner

Tcl & Tk bilden zusammen ein Programmiersystem zur Entwicklung und Benutzung von grafischen Benutzerschnittstellen (GUI). Tcl steht für "tool command language" und ist eine einfache skriptbasierte Sprache, um Applikationen zu kontrollieren und zu erweitern. Weiterhin ist es möglich, Tcl in ein Programm einzubetten: sein Interpreter ist als eine Bibliothek von C-Routinen implementiert, so daß Tcl problemlos in Applikationen eingefügt werden kann.

Eine Erweiterung zu Tcl ist Tk. Es ist ein "Toolkit" für das "X Window" System. In Tk findet man zusätzliche Kommandos, über die man durch Schreiben von Tcl-Skripts statt C-Code "Motif User Interfaces" , d.h. grafische Benutzerschnittstellen, erstellen kann.

Ausführliche Informationen zu Tcl & Tk finden Sie im WWW.

Installiert sind die Version 7.4 von Tcl und die Version 4.0 von Tk auf den HP- und IBM-Workstations im RZ-Pool. Die Libraries finden Sie im Directory /usr/segment/lib, die ausführbaren Programme in dem Directory /usr/segment/bin. Für Tcl & Tk stehen Manual Pages zur Verfügung. Wenn Sie wissen möchten, welche Einträge vorhanden sind, müssen Sie sich das Directory /usr/common/segment/man/mann auflisten lassen.

Sollten Sie Tcl & Tk in weiteren Workstation-Pools benötigen, schicken Sie mir eine email: haefner@ rz.uni-karlsruhe.de.


Laserdruckerausgabe - Materialpreise


Dr. Reinhard Martin

Infolge gestiegener Papierpreise müssen wir die Papierpreise auf den verschiedenen Ausgabegeräten des Rechenzentrums leider geringfügig anheben. So kostet die Copy-Check-Karte für 100 Blatt, die Sie beim Studentenwerk erhalten, statt bisher 6,- DM nunmehr 6,50 DM und die Xerox-Laserdruckerausgabe bei einseitigem Druck nunmehr 0,03 DM pro Blatt (bisher 0,027DM pro Blatt). Die Liste der einzelnen Materialpreise erhalten Sie bei der Betriebsauskunft: Tel. -3751, Raum -156, UG, email: ba@rz.uni-karlsruhe. de. Die Preise gelten ab 1.1.96.


RZ-Webmaster / 12. Dezember 1995
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