RZ-News September 95


IMPRESSUM

Herausgeber: Prof. Dr. Adolf Schreiner
Redaktion: Ursula Scheller, Klaus Hardardt
Erscheinungszeitraum: monatlich
Tel.: 0721/608-4865
e-mail: scheller@rz.uni-karlsruhe.de, hardardt@rz.uni-karlsruhe.de
Rechenzentrum der Universität Karlsruhe
Postfach 6980
Zirkel 2
76128 Karlsruhe

INHALT

Internationale FIRST-Konferenz erstmals an der Universität Karlsruhe
Workshop weltweiter Computer-Notfallzentren

Problemlösung erst mit Vektorrechner des Rechenzentrums möglich
Simulation von Sendernetzen am Vp

Softwareverkauf durch das RZ nur noch über WWW
SW-Verteilung vollständig automatisiert

Superangebot und Gelegenheit für Ausbildungspoolbetreiber

Guter Rat ist bei uns gar nicht teuer:
Empfehlungen des RZ für PCs

Aus zum 31.12.1995 für den direkten EARN/Bitnet-Anschluß der IBM 3090

Mikroelektronik
Mikroelektronik-Entwurf: Veranstaltungskalender jetzt im WWW
EUROCHIP wird abgelöst

Veranstaltungen
WordPerfect-Kurs für Anfänger und Fortgeschrittene

Kurz berichtet ...
Ablauf der EQS-Lizenz

Vorträge, Workshops und Kurse auf einen Blick


Internationale FIRST-Konferenz erstmals an der Universität Karlsruhe

Workshop weltweiter Computer-Notfallzentren

Sybille Hofmeyer
Pressestelle der Universität

Das Micro-BIT-Virus Zentrum (MVC), das Computer-Notfallzentrum des Rechenzentrums der Universität Karlsruhe, ist Gastgeber der 7. FIRST-Konferenz, die unter dem Titel "Angriffe auf Datenverarbeitungssysteme und Kommunikationseinrichtungen - ein weltweit wachsendes Problem" vom 18. bis 22. September 1995 in Karlsruhe stattfindet.

FIRST steht für "Forum of Incident Response and Security Teams" (Forum für Computer-Notfallzentren und -Sicherheitsgruppen), dem weltweit führende Experten auf dem Gebiet der EDV-Sicherheit angehören. FIRST wurde 1988 von Forschungseinrichtungen, DV-Herstellern, Regierungs- und Militärbehörden mit dem Ziel gegründet, in Fragen der EDV-Sicherheit zusammenzuarbeiten und entsprechende Aktivitäten zu koordinieren. Der Leiter des MVC der Universität Karlsruhe, Christoph Fischer, gehört seit über zwei Jahren dem Vorstandsgremium von FIRST an.

Im Windschatten der Entwicklung von Rechenleistung, Speichergröße und Kommunikationsmöglichkeiten hat sich ein wahres Sammelsurium merkwürdiger Erscheinungen gebildet: Computer-Viren, Hacker, Crasher, Phone-Phreaks und knallharte Industriespione nutzen Schwachstellen in Software und Konfiguration, um sich illegal Zugang zu Daten zu verschaffen.

Die Folgen können schwerwiegend sein: Vor wenigen Wochen zum Beispiel wurde die Öffentlichkeit vor dem "MediaMarkt-Virus" gewarnt, das am 9. September 1995 sämtliche Daten der befallenen Rechner löschen und dabei das Logo der Elektrofachmarkt-Kette MediaMarkt sowie einen Totenkopf erscheinen lassen werde. Das MVC der Universität Karlsruhe hat das Virus analysiert und dafür gesorgt, daß die marktüblichen Anti-Virus-Programme um entsprechende Erkennungs- und Entfernungsmechanismen erweitert wurden.

Schlagzeilen über Hacking-Erfolge Jugendlicher sind in den USA fast an der Tagesordnung - einige Meldungen über deren technische Fortschritte haben selbst in der Fachwelt Schrecken ausgelöst. Hacker und Crasher sind nur zwei Begriffe aus einer ganzen Reihe von Bezeichnungen für Personen, die in fremde Systeme eindringen, um dort von ihren illegitimen Rechten Gebrauch zu machen.

Die jüngste Entwicklung in Hacker-Kreisen ist ein Programm zum Suchen von Schwachstellen in vernetzten Systemen, dessen Anwendung extrem einfach ist und das die gefundenen "offenen Türen" der Systeme als übersichtlich gestaltete, typographisch ansprechende Dokumente ausgibt.

Mit solchen Programmen ist es auch Anfängern möglich, ferngesteuert per Mausklick fremde Systeme auf Angriffspunkte abzutasten.

Auch die 7. FIRST-Konferenz vom 18. bis 22. September 1995 dient in erster Linie dem Meinungs- und Know-how-Austausch der Computer-Notfallzentren. Da die Flut von Schwachstellen und Systemproblemen heute nicht mehr durch eine einzige Institution bewältigt werden kann, sind die Computer-Notfallzentren auf weltweite Kooperation angewiesen.


Problemlösung erst mit Vektorrechner des Rechenzentrums möglich

Simulation von Sendernetzen am VP

N. Geng, D. Löffler
Institut für Höchstfrequenztechnik und Elektronik

Viele Produkte der drahtlosen Kommunikation, wie z. B. Mobiltelefone, sind heute selbstverständliche Massenartikel. Neue Märkte wie WLANs (Wireless Local Area Network) entstehen. Immer größere Mengen an Information müssen drahtlos übertragen werden. Für diese Aufgaben sind leistungsfähige Netze zu planen und aufzubauen. Innerhalb dieser Netze selbst bedarf die Übertragung der Information durch elektromagnetische Wellen besonderer Beachtung. Systemparameter, wie die Übertragungsfrequenz, die Sendeleistung, die Antenneneigenschaften und nicht zuletzt der Senderstandort müssen festgelegt werden. All diese Größen wirken sich nicht nur auf die Eigenschaften des gerade geplanten Netzes aus, sondern sie können auch bereits vorhandene funktechnische Einrichtungen beeinflussen. Ein Ziel der Planung ist die Verwendung minimaler Sendeleistungen, um EMVU-Probleme (Elektromagnetische Verträglichkeit Umwelt) bzw. EMVG-Probleme (Elektromagnetische Verträglichkeit Geräte) weitgehend zu vermeiden. Da die Zahl der zur Verfügung stehenden Frequenzen begrenzt ist, muß ein weiteres Ziel jeder Überlegung die Einsparung von Frequenzen sein.

Das Institut für Höchstfrequenztechnik und Elektronik (IHE) der Universität Karlsruhe hat für die Simulation solcher Sendernetze in den vergangenen Jahren Modelle entwickelt. Die Palette reicht von Modellen für Rundfunk- und Fernsehsender, die großflächige Versorgungsprognosen über mehrere Quadratkilometer in ländlichem Gebiet erlauben, bis zu Modellen für WLANs innerhalb von Gebäuden. Diese Modelle ermöglichen es, die Empfangsverhältnisse bereits in der Planungsphase vorherzusagen. Die Systemparameter der einzelnen Sender können dann in Abhängigkeit von den örtlichen Gegebenheiten optimiert werden.

Entwickelt wurden größtenteils Modelle auf strahlenoptischer Basis unter Verwendung der geometrischen Beugungstheorie (Uniform Geometrical Theory of Diffraction: UTD). In den letzten Jahren sind zusätzlich feldtheoretische Modelle entstanden, da sie in der Lage sind, die Nachteile und Grenzen der UTD zu überwinden. Die feldtheoretischen Modelle basieren auf der Lösung der parabolischen Approximation der Helmholtzgleichung (Parabolic Equation Method: PEM). Bei dieser Methode wird im Frequenzbereich die elliptische Wellengleichung durch eine einfacher und schneller lösbare parabolische Differentialgleichung angenähert. Aufgrund der Approximation werden nur die sich vom Sender entfernenden Wellen in der nachfolgenden Ausbreitungsrechnung erfaßt, was sich meist nicht negativ auswirkt, da erfahrungsgemäß die rücklaufenden Wellen nur in städtischem Gebiet von Bedeutung sind. Bei dieser feldtheoretischen Lösung wird die ortsabhängige Feldstärke ausgehend vom Sender schrittweise ermittelt. Hierzu dient der sehr schnelle sogenannte Split-Step-Algorithmus, welcher auf FFTs (Fast Fourier Transformation) und IFFTs (Inverse Fast Fourier Transformation) beruht. Der wesentliche Nachteil der feldtheoretischen Ausbreitungsmodelle ist ihre in der Regel längere Rechenzeit und ein erhöhter Speicherplatzbedarf. Beschränkt sich die Lösung auf eine vertikale Schnittebene zwischen Sender und Empfänger (2D-Ausbreitungsmodell), hat man ein Resultat wie in Bild 1 dargestellt. Es zeigt als Ergebnis einer solch zweidimensionalen Rechnung die Funkfelddämpfung bei einer Frequenz von 435MHz.

Die Kurven in Bild 2 zeigen die berechnete Dämpfung in 2m Höhe über Grund und die zugehörige Messung.

Eine sehr gute Übereinstimmung der Rechnung mit der Messung ist festzustellen. So entstand der Wunsch, ein 3D-Modell zu implementieren, das auf dieser feldtheoretischen Methode beruht. Es können dann zusätzliche Effekte berücksichtigt werden, beispielsweise Beugung um vertikale Kanten.

Auf den institutseigenen Workstations wurde eine 3D-Version der PEM erstellt und getestet. Sowohl die Rechenzeit als auch der Speicherplatzbedarf übersteigt die Möglichkeiten der Workstations jedoch sehr schnell. Daher erfolgte eine Portierung des Programms auf den VP (SNI S600/20) des Rechenzentrums, wobei, soweit möglich, die speziell für den Vektorrechner geschriebenen Programmbibliotheken benutzt werden. Auf dem VP rechnet das Programm ca. 200 mal schneller als auf einer Workstation vom Typ HP 9000/735. Nur mit diesem Gewinn an Rechenzeit und dem größeren Hauptspeicher des Vektorrechners ist es überhaupt möglich, kleinere "praktische" Probleme zu lösen. Aber trotz der 2GB Hauptspeicher des VP ist die Auswahl an berechenbaren realen Geländen begrenzt. Aus den verwendeten Frequenzen, beispielsweise Mobilfunkfrequenzen von 955MHz und 1845MHz, folgt unmittelbar die Größe der Diskretisierung. Mit dem vorhanden RAM ergibt sich daraus somit die Maximalgröße des berechenbaren Geländes. Ausgewählt wurde ein 852,5m x 752,5m großes Gebiet der Stadt Aalborg in Dänemark.

Sechs Stunden CPU-Zeit waren zur Feldberechnung erforderlich. 1206 komplexe 2D-FFTs bzw. 2D-IFFTs der Größe 32768x1024 berechnete der VP in dieser Zeit. Der Speicherbedarf der Rechnung betrug rund 1,6 GB. Bild 3 zeigt den Vergleich einer flächigen 2D-Rechnung, durch Nebeneinanderlegen von vielen vertikalen Schnitten entstanden, mit dieser 3D-Rechnung. Dargestellt ist jeweils die Funkfelddämpfung in einer Höhe von 2,1m über Grund. In der Abbildung der zweidimensionalen Rechnung sind die Auswirkungen des strahlenförmigen Vorgehens deutlich zu erkennen. Diese Nachteile sind bei der dreidimensionalen Rechnung verschwunden. Die im oberen Teil der Abbildung der dreidimensionalen Rechnung erkennbare horizontale Linie entstand beim Zusammensetzen des Gesamtbildes aus zwei Einzelbildern.

Ein Vergleich dieser Rechnung mit einer Messung hat die Notwendigkeit aufgezeigt, auch die rücklaufenden Wellen zu berücksichtigen. Um genauere Ergebnisse zu erhalten, sind aufbauend auf den Ergebnissen der ersten Prognose weitere Rechnungen durchzuführen. Ein solches Vorgehen erfordert allerdings um den Faktor 100 bis 1000 schnellere Rechner und einen Hauptspeicher zwischen 20 GB und 500 GB.


Softwareverkauf durch das RZ nur noch über WWW

SW-Verteilung vollständig automatisiert

Dieter Oberle

Es ist soweit, wir haben es geschafft, die SW-Verteilung auch für unsere Uni vollständig zu automatisieren. Mit Hilfe des ASK-Teams ist es nun gelungen, auch für unseren Campus den elektronischen Softwareshop der ASK über WWW zu nutzen. Damit wird die bisherige halbautomatische Verteilung durch das RZ via Softwarebestellschein überflüssig und unnötig. Ab sofort gibt es die angebotenen Softwareprodukte nur noch über den WWW ASK-Softwareshop.

Das alles ist ganz einfach, wenn Sie über einen KLICK-Anschluß verfügen, falls nicht, wenden Sie sich bitte an einen Micro-BIT Mitarbeiter unter Tel. -2997, dieser wird Ihnen alles weitere erklären.
Da es sich u.a. natürlich bei Software-Bestellungen auch um die Bezahlung von zum Teil größeren Geldbeträgen handeln kann, ist eine einmalige persönliche und (leider) schriftliche Registrierung bei der ASK notwendig. Dies nimmt unter Umständen einige Tage in Anspruch, da eine Unterschrift immer noch erforderlich ist und das Papier auf dem Wege der gelben Post versandt wird. Das danach eingerichtete Standardkontingent für Mitarbeiter der Universität beträgt DM 2000.- für Institute DM 5000,-. Die Kontingente müssen selbstverständlich mit der eigenen Institutsleitung abgesprochen werden. Höhere Kontingente bis DM 10.000.- werden nur entsprechend bevollmächtigten Mitarbeitern zugeteilt. Es ist also durchaus sinnvoll, daß z.B. der EDV-Beauftragte bzw. der Geschäftsführer des Instituts sich mit einem höheren Kontingent registrieren läßt und alle Bestellungen dann von ihm vorgenommen werden. Im Sinne eines minimalen Verteilungsaufwandes wäre dies allemal zu begrüßen!
Nach einer erfolgreichen Registrierung erhält der Nutzer dann schriftlich von der ASK sein persönliches Kennwort, mit dem er dann fortan beliebig bis zur Grenze des eingetragenen Kontingentes Software per WWW bestellen und auch sofort nach der Bestellung innerhalb weniger Minuten auf seinen Clienten übertragen bekommt, falls gewünscht. Eine spätere Abholung via ftp, Disketten bzw. CD-ROM ist selbstverständlich auch vorgesehen und kann für bestimmte Produkte ausgewählt werden. Falls die Software schon im Institut vorhanden ist, genügt allein die Bestellung. Die Rechnungen bzw. die entsprechenden Kontoauszüge werden dann automatisch erzeugt und an den Besteller verschickt. Der Kontostand ist vom Besteller jederzeit über den Softwareshop abrufbar.

Schauen Sie mal 'rein in den SW-Shop der ASK, falls Sie weiterhin günstig an Software bekannter Hersteller wie MicroSoft, IBM u.a. herankommen möchten. Falls Sie über einen Netzanschluß verfügen, sparen Sie Zeit und Geld mit diesem Angebot, andernfalls nur Geld, aber das ist doch auch schon etwas, oder? Sie erreichen den Software-Shop über das Hauptmenü des RZ unter ASK oder direkt über URL

Merke: ab sofort keine direkte Bestellung mehr beim RZ, sondern nur noch über den ASK Software Shop.

Diskussionsforen zu den Produkten, die über die ASK angeboten werden, erreichen Sie über
www@ask.uni-karlsruhe.de.

Dieter Oberle, Tel. -2076, e-mail: oberle@rz.uni-karlsruhe.de


Superangebot und Gelegenheit für Ausbildungspoolbetreiber

Dieter Oberle

In Zusammenarbeit der Universität mit der Fa. SNI besteht für interessierte Institute die einmalige Gelegenheit einen Pool, mit neun Stück der modernsten R4000 Workstations (100 Mhz, 32 MB HSP, 535 MB Festplatten, XL-Grafik 8-Farbebenen, SW-Z-Buffer 3D, Audio/Video mit Farbvideokamera, BS IRIX 5.3, Varsity Campus-Lizenz-Lifetime-Support) zum Preis von DM 85.000.- zuzüglich Mehrwertsteuer zu erwerben. Individuelle Erweiterungen und Anpassungen an die speziellen Anforderungen können mit SNI vereinbart werden. Die Workstations sind sehr gute Grafikarbeitsplätze und auch für Videokonferenzen via Internet geeignet, wie in Modellversuchen am RZ schon mehrfach bewiesen wurde.

Nähere Auskunft und Information über Dieter Oberle, Tel. -2067, e-mail: oberle@rz.uni-karlsruhe.de


Guter Rat ist bei uns gar nicht teuer: Empfehlungen des RZ für PCs

Dieter Oberle/Holger Kistner

Ohne Pentium geht (fast) nichts mehr im PC-Business. Windows 95 steht vor der Tür (offizieller Erstverkaufstag in Deutschland: 5. September 1995), immer anspruchsvollere Betriebssysteme und Aufgaben wie multimediale Anwendungen für Schulung und Präsentation, Groupware-Einsatz, Netzwerkbetrieb mit mehreren Protokollen sowie der Einsatz von mehreren Betriebssystemen wahlweise auf dem gleichen Gerät, lähmen die 386er und 486er PCs mit ihrem ISA-Bus.

"Ein vernünftiges Business-System basiert auf einem 90-MHz-Pentium". Da diese Marketing-Aussage eines PC-Herstellers nicht nur dem Wunsch nach Umsatz entspringt, sondern die Realitäten des Marktes widerspiegelt, zeigen die aktuellen Preise: ein vernünftig ausgestatteter PC kostet wie vor 2 Jahren rund 5000 DM. Nur daß für diesen Betrag heute ein 90-MHz-Pentium mit 16 MB Arbeitsspeicher und 1 GB Festplatte zu haben ist.

Heute einen Pentium-PC zu kaufen, bedeutet einen Generationswechsel zu vollziehen, der die gesamte Technik im PC auf den aktuellen Stand bringt. In einem "state of the art"-System finden sich heute der schnelle PCI-Bus (besonders wichtig für hohe Graphik-Performance), 72polige (PS/2-) Speichermodule für 32-Bit Speicherzugriffe (evtl. schon in der schnellen "Enhanced Data Out"-EDO-Version, das ist zur Zeit leider noch sehr teuer im Vergleich und daher nicht unbedingt schon seinen Preis wert, außerdem nicht mit Standard-SIMMs kombinierbar!), Enhanced IDE-Schnittstelle für schnellen Festplatten-Datentransfer und CDROM-Anschluß oder besser gleich eine SCSI-Schnittstelle und nicht zuletzt ein CPU-Sockel Typ 5 mit Upgrade-Möglichkeit für z.B. die in der Entwicklung befindlichen 120 MHz-Prozessoren.

Hieraus wird auch deutlich, daß sich ein Aufrüsten eines vorhandenen (Alt-) ATs z.B. nur durch Tausch des Motherboards noch nicht lohnt; außer Gehäuse mit Netzteil, 3,5"-Diskettenlaufwerk und Tastatur läßt sich kaum etwas sinnvoll verwerten. Es sollte dann außer des Motherboards gleich auch noch der Hauptspeicher, die Grafikkarte, der Bildschirm und die Festplatte auf den neuesten Stand der Technik gebracht werden. In Anbetracht der gewünschten Minimierung von Elektronikschrott ist aber auch dies eine zwar nicht viel kostengünstigere Lösung, in jedem Fall wird aber zusätzlicher Schrott vermieden. Bei entsprechend vorhandenem Fachwissen im Institut können aber auch zusätzlich noch Kosten gespart werden, wenn günstige Komponenten unter Umständen auch gleich in größeren Stückzahlen eingekauft werden. Im Rechenzentrum wurden auf diese Weise schon mehr als 30 PCs modernisiert. Entsprechende Aktivitäten für den Campus sind in Zusammenarbeit mit der Abteilung Sicherheitswesen bereits gestartet worden. Noch einige Worte zu den Taktfrequenzen: die 75 MHz-CPUs arbeiten mit einem externen Takt von 50 MHz, der Bustakt beträgt lediglich 25 MHz. Die 90 MHz-CPUs arbeiten mit einem externen 60 MHz-Takt wobei der Bustakt hier 30 MHz beträgt. Die 100 MHz-CPUs haben einen externen Takt von 66 MHz und einen Bustakt von 33 MHz. Das bedeutet im Klartext: ein 75 MHz-System hat gegenüber dem 90er nicht nur 17 % weniger CPU-Power, sondern zusätzlich noch 17 % weniger I/O-Leistung. Für das 100 MHz-System gilt somit 11 % mehr CPU-Leistung und 11 % mehr I/O-Leistung gegenüber einem 90 MHz-System. Der Preisunterschied dafür beträgt ca. DM 200.-. Man kann also mit Recht sagen, je höher die Taktfrequenz, desto höher die Systemgesamtleistung, wobei dies nur in grober Näherung linear zur Taktfrequenz gesehen werden darf.

Kommen wir nun zu den Einzelheiten - da nicht alle die gleichen Anforderungen an einen PC stellen, haben wir drei Leistungsklassen definiert: den Minimal-PC (für Textanwendungen und gelegentliche Graphik mit geringen Anforderungen), den Standard-PC (wie der Name schon sagt als "Standard") und den High-End-PC (für anspruchsvolle Graphikanwendungen wie Bild- und Videobearbeitung). Die Tabelle 1 gibt einen Überblick über die Ausstattungsmerkmale und die derzeitigen Marktpreise für NoName-Produkte (zu denen wir in diesem Zusammenhang auch Anbieter wie Dell, Gateway2000, Peacock sowie Handelsketten wie Alteco, Escom, Vobis und andere zählen) als auch für Markensysteme wie Compaq, Digital, HP, IBM, SNI etc., welche durchaus auch wieder über die Handelsketten vertrieben werden.

Bildschirme betrachten wir in dieser Übersicht separat (Tab. 2), zum einen gibt es aufgrund der verschiedenen Größen mehrere Kombinationsmöglichkeiten, zum anderen ist die Bandbreite der Preise hier sehr groß (wobei natürlich Bildqualität, Ausstattungsmerkmale, Bedienungsfreundlichkeit und Ergonomie ihren Preis fordern). Auch müssen die Daten des Monitors und der Grafikkarte mit den Anforderungen des Nutzers abgestimmt werden. In Zusammenhang mit den modernen grafischen Benutzeroberflächen (OS/2 und Windows95) soll an dieser Stelle noch einmal darauf hingewiesen werden, daß für ergonomisches Arbeiten erst Bildschirme ab 43 cm/17" zu empfehlen sind. Empfehlenswerte Monitore sind bei den 17-Zöllern der in Tests gut plazierte Samsung 17GLsi, Eizo F552, NEC XE17, Sony CDP17SE, CTX-1785GM. Zusammenhänge zwischen den Daten der Grafikadapter und den Monitordaten finden Sie in Tab. 3 dargestellt.

Bei vielen Händler-PC-Konfigurationen unterstützt der standardmäßige Grafikadapter oftmals nicht alle Möglichkeiten eines guten Monitors. Empfehlenswerte Grafikadapter sind im Low-End Bereich: Diamond Stealth SE, Spea V7-Mirage P-32, Miro Crystal 12SD. Für Standard-PC: Diamond Stealth 64, ATImach-64 DRAM, Spea V7-Mirage P-64, Miro Crystal 20SD / 22SD. Für High-End-Systeme: Diamond Stealth 64 VRAM, ATImach-64 VRAM, Spea V7-Mercury P-64, Miro Crystal 20SV / 40SV, Matrox Impression Plus.

Seit einiger Zeit gibt es auch spezielle AVI-Beschleunigerkarten, die mit zusätzlichen Hardwarefunktionen die Wiedergabe von Video unterstützen: Diamond Stealth 64 Video, Elsa Winnner 2000pro/X, Spea V7-Mercury P-64 V, Miro Video 20SV/40SV, Hercules Graphite Terminator Professional, Number Nine FX Motion 771.

Eine Selbstverständlichkeit ist auch der Einbau eines Ethernet-Adapters für den Anschluß an das KLICK-Datennetz der Universität. Dies gehört zur Stan-dardausrüstung eines PC. Hier hat in den letzten Monaten ein ziemlicher Preisrutsch stattgefunden. NoName-Karten (sog. NE 2000 kompatible) sind zwar z.T. schon für ca. DM 60,- zu kaufen, aber auch die empfohlenen Markenfabrikate wie 3Com Etherlink III (3C509) oder SMC Elite 16 sind für rund DM 150,- erhältlich. Die Erfahrung hat gezeigt, daß mit diesen Karten weniger Installationsprobleme auftreten und Treiber-Software und Updates besser verfügbar sind. Achten Sie dabei darauf, daß Sie eine sogenannte Combo-Version einkaufen, die sowohl einen BNC-Anschluß für Koax-Verkabelung als auch einen RJ45-Anschluß für Twisted-Pair-Verkabelung und den Standard AUI-Anschluß integriert haben.

Dieser Beitrag ist ein redaktionell bearbeiteter Nachdruck aus der BI 280, herausgegeben vom RRZN in Hannover.


Aus zum 31.12.1995 für den direkten EARN/Bitnet-Anschluß der IBM 3090

Dietrich Eckert, Sabine Dolderer, Erik Weber

Nachdem das Ende der IBM 3090 des RZ für 1996 bereits angekündigt wurde, sind bereits Ende '95 die hard- und softwaremäßigen Voraussetzungen für die direkte EARN-, und damit automatisch auch Bitnet-Konnektivität, nicht mehr gegeben. Ab diesem Zeitpunkt läuft die IBM 3090 bzw. der EARN/Bitnet-node DKAUNI2 im Status eines 'migration node', d.h. DKAUNI2 ist nach wie vor (in den mail-tables) weltweit bekannt, aber mails an DKAUNI2 bzw. ibm3090.rz.uni-karlsruhe.de bzw. ibm3090.rz.uni-karlsruhe.d400.de können nicht mehr an der IBM3090 ausgeliefert werden.

Alle Adressen bleiben also - zumindest bis Ende '96 - gültig, müssen aber unbedingt auf Zustelladressen außerhalb der IBM 3090 umgestellt werden. Die Umstellung erfolgt ausschließlich per Antrag, formal aber sozusagen auf Zuruf, das heißt in Regel formlos per email an postmaster@rz.uni-karlsruhe.de

Der Antrag muß die Userid auf der IBM 3090 enthalten, die umgestellt werden soll, und die neue Auslieferadresse, wobei der Zeitpunkt der Auslieferung zur neuen Adresse nicht exakt der 31.12.95, sondern ein Zeitpunkt davor sein wird. Dieser wird vermutlich Ende Dezember liegen, Näheres wird zu gegebener Zeit bekannt gegeben. Bei Benutzern, die neben der IBM 3090-Mailbox bereits eine weitere Mailbox auf einer Campus-Workstation mit RZ-account betreiben, kann dieser Antrag entfallen, da im zentralen Mailservice des RZ in der Regel bereits ein Verweis der RZ-Userid auf die Workstation-Zustelladresse existiert. Als Migrationshilfe für Benutzer der IBM 3090 kann auf der IBM 3090 ein Job (unter SYS2.RZJCL(aliases)... siehe dort) aufgerufen werden, der die eigenen Aliase bzw. Nicknames aus der Datei userid.NAMES.TEXT in ein für das gebräuchliche UNIX-Mailsystem elm geeignete Format umwandelt.

Bleibt nur noch nachzutragen, daß die EARN/Bitnet-Dienste, soweit Sie reinen email-Verkehr betreffen, nach wie vor sowohl vom UCLA Mail400 der IBM 3090 als auch vom UNIX-Campus aus, genauso wie vorher genutzt werden können (via Interbit Gateway bei der GMD), wobei im Falle UCLA diese Möglichkeit mit Abschaltung der IBM 3090 ihr natürliches Ende finden wird.


Mikroelektronik

Mikroelektronik-Entwurf: Veranstaltungskalender jetzt im WWW

Dieter Kruk

Über EUROCHIP erhalten wir gelegentlich Einladungen zu Veranstaltungen für Mikroelektroniker. Es handelt sich um Schulungskurse, Fachtagungen, Ausstellungen und Workshops über Spezialthemen. Zum Teil werden sie von EUROCHIP, zum anderen Teil von wissenschaftlichen Vereinigungen (wie z.B. der Gesellschaft für Informatik e.V., GI), Instituten oder Softwareherstellern angeboten. Hinweise auf diese Veranstaltungen finden Sie ab sofort auch im WWW, unter "Zentrale Einrichtungen/Rechenzentrum/Software/Anwendungssoftware/CAD/CAM-Software/EDASoftwa-re/Veranstaltungen". Ausführliches Material hierzu erhalten Sie im Rechenzentrum (Raum 213), telefonische Auskünfte unter -3785.

EUROCHIP wird abgelöst

Dieter Kruk

Für Entwurf und Simulation von ICs unterschiedlicher Art sind inzwischen 87 Lizenzen Entwurfssoftware im Einsatz, verteilt auf neun Institute in vier Fakultäten. Es handelt sich hierbei überwiegend um Software-Tools für den ASIC-Entwurf (Application Specific Integrated Circuit), wie die Pakete SYNOPSYS und CADENCE. Zunehmend werden jedoch auch Werkzeuge für die Entwicklung programmierbarer Bausteine (z.B. FPGAs, Field Programmable Gate Arrays) installiert, wie die Produkte XILINX und ALTERA. 85 Lizenzen laufen auf SUN-Workstations, je eine auf einer DECstation und einem Pentium-PC. Möglich wurde der Erwerb dieser wichtigen Technologie-Werkzeuge durch die Organisation EUROCHIP, die mit Unterstützung der EU in Brüssel den Mitglieds-Hochschulen in Europa (bis zum Ural) auf verschiedene Weise Hilfestellung bot. Diese bewährte Organisation wird nun am 1.Oktober 1995 abgelöst von einer neuen Einrichtung mit Namen EUROPRACTICE, wobei offenbar Engpässe im Haushalt maßgebend sind für den jetzt anstehenden Einschnitt. Wie künftig die Konditionen aussehen werden für Erwerb und Unterhalt von Entwurfswerkzeugen, ist derzeit noch Gegenstand von Verhandlungen. Wir rechnen damit, daß uns bis zum 5. Oktober dieses Jahres die neue Angebotsliste vorliegen wird. An diesem Termin findet das Jahrestreffen der Teilhaber an der EUROCHIP-Mitgliedschaft innerhalb unserer Hochschule statt, zu dem ich interessierte Institutsmitarbeiter hiermit herzlich einladen möchte:

3. Jahrestreffen der EUROCHIP-/EUROPRACTICE-Teilhaber

Datum: Donnerstag, 5.10.1995
Zeit: 16.00 bis 17.00 Uhr
Raum: Rechenzentrum, Hörsaal 217 (2. OG).

Hauptpunkte des diesjährigen Treffens werden das neue EUROPRACTICE-Vertragswerk und die Software-Angebote dieser Einrichtung sein. Anschließend besteht Gelegenheit für einen Erfahrungsaustausch über die vorhandenen Software-Pakete und für die Erörterung von Vorschlägen an das Rechenzentrum

Dieter Kruk, Tel. -3785, e-mail: kruk@rz.uni-karlsruhe.de


Veranstaltungen

WordPerfect-Kurs für Anfänger und Fortgeschrittene

Dr. K. F. Hanauer

Das Rechenzentrum veranstaltet im September zwei WordPerfect-Kurse. Vom 18. bis zum 21. September 1995 findet ein WordPerfect-Kurs für Anfänger mit der Version 6.1 für Windows statt:

Einführung in die Textverarbeitung mit WordPerfect für Windows; Version 6.1

Der Kurs ist nur für Anfänger gedacht, die noch keine WordPerfect-Kenntnisse haben. Für Benutzer, die schon mit der DOS-Version oder mit der Windows- Version 6.0 arbeiten und auf die neue Windows-Version umsteigen möchten, wird ein eintägiger Umsteigerkurs im Anschluß an diesen Kurs am Freitag, den 22. September angeboten:

WordPerfect für Fortgeschrittene (Neue Funktionen der Windows-Version 6.1)

Termine und Veranstaltungsorte:
Einführung in die Textverarbeitung mit WordPerfect 6.1 unter Windows (nur für Anfänger)
Kurszeiten: Montag bis Donnerstag, 9.00 bis 12.00 Uhr und 13.30 bis 15.00 Uhr
Beginn: Montag, 18. September 1995, 9.00 Uhr
Ort: RZ, Raum -120, UG, Geb. Nr. 20.21

WordPerfect für Fortgeschrittene (Version 6.1 unter Windows)
Kurszeiten: Freitag, 9.00 bis 12.00 Uhr und 13.30 bis 15.00 Uhr
Beginn: Freitag, 22. September 1995, 9.00 Uhr
Ort: RZ, Raum -120, UG, Geb. Nr. 20.21

In der Betriebsauskunft des Rechenzentrums (Herr Weih, Tel. -3751) muß eine Kursanmeldung bis spätestens 8. September erfolgen.

Geben Sie bitte bei der Anmeldung Ihre Telefonnummer an, damit bei Nichtzustandekommen eines Kurses eine telefonische Benachrichtigung erfolgen kann. Die Kurse werden nur bei einer Mindestteilnehmerzahl von 10 Personen abgehalten.

Bitte beachten Sie, daß allen Instituten alle Novell/ WordPerfect- und Microsoft-Produkte zu sehr günstigen Konditionen zur Verfügung stehen. (Bestellungen über den Software Shop der ASK, URL: http://www.ask.uni-karlsruhe.de:18209/.


Kurz berichtet ...

Ablauf der EQS-Lizenz

Dr. Klaus Braune

Die am 31.10.95 ablaufende EQS-Lizenz wird wegen des Wegfalls der IBM 3090 am Ende des Jahres nicht mehr verlängert. Ab dem 1.11.95 steht EQS daher nicht mehr zur Verfügung.