Am SCC wurde die zentrale Tape-Library des Tier-1-Datenzentrums GridKa an einen neuen Standort verlagert und in den vergangenen Tagen vollständig in Betrieb genommen. Die Bandbibliothek ist ein Kernbestandteil der Speicherinfrastruktur für die Daten der Experimente am Large Hadron Collider (CERN) und spielt eine entscheidende Rolle bei der langfristigen Archivierung und Sicherung dieser Forschungsdaten.
Das Magnetbandsystem des Herstellers Spectra Logic erstreckt sich über eine Länge von fast 13 Metern und zählt damit zu den größten Tape-Libraries Europas. Es verfügt über zwei Bandroboter sowie über 48 Bandlaufwerke für den Datentransfer. Insgesamt wurden rund 14.900 Kassetten in speziellen Transportmodulen, sogenannten „Terapacks“, in die Regalfächer einsortiert. Mit dieser Ausstattung erreicht die Anlage eine theoretische Speicherkapazität von nahezu 300 Petabyte.
Neben der enormen Kapazität überzeugt die Tape-Technologie durch ihre Energieeffizienz: Der Betrieb der gesamten Library benötigt lediglich 1,5 bis 3 Kilowatt Leistung – vergleichbar mit einem Industriestaubsauger. Damit ist die Lösung deutlich sparsamer als Festplattensysteme, die für die Langzeitspeicherung großer Datenmengen nicht nur mehr Energie, sondern auch höhere Kühlleistung erfordern. Zwar sind die Zugriffszeiten bei Magnetband deutlich länger, doch sobald ein Band eingelegt ist, erreicht die Übertragungsrate das Niveau performanter Festplatten.
Mit dem erfolgreichen Umzug und der Erweiterung der Tape-Library stärkt das SCC die Leistungsfähigkeit des GridKa-Datenzentrums und sichert die zuverlässige Speicherung von Forschungsdaten für die internationale Wissenschaftsgemeinschaft.
