26.11.2021

Der neue SFB 1475 "Metaphern der Religion"

Wie soll man religiöse Erfahrungen beschreiben oder gar erklären, wenn ihr ultimativer Gegenstand – das Transzendente – niemals wörtlich artikuliert werden kann?

Der Regenbogen - ein religiöses Sinnbild für Versöhnung und Hoffnung in schwierigen Zeiten. (Foto: Achim Grindler)

In der religiösen Sinnbildung sind Metaphern häufig das Mittel der Wahl, um das Transzendente in unserer Realität zu verankern. Der ab dem 01.01.2022 erstmals von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Sonderforschungsbereich (SFB) 1475 „Metaphern der Religion: Religiöse Sinnbildung in sprachlichen Prozessen“ stellt diese Phänomene in den Mittelpunkt eines interdisziplinären Forschungsverbundes.

Der an der Ruhr-Universität Bochum (RUB) angesiedelte SFB 1475 möchte den religiösen Gebrauch von Metaphern über Zeiten und Kulturen hinweg verstehen und methodisch erfassen. Dazu untersuchen die Teilprojekte eine Vielzahl von Schriften aus Christentum, Islam, Judentum, Zoroastrismus, Jainismus, Buddhismus und Daoismus, die aus Europa, dem Nahen und Mittleren Osten sowie Süd-, Zentral- und Ostasien stammen und die Zeitspanne von  3000 v. Chr. bis heute umfassen. Erstmals werden in durch diesen Verbund vergleichende Studien in einzigartigem Umfang ermöglicht.

SCC-DEM leitet im Sonderforschungsbereich gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen des Centrum für Religionswissenschaftliche Studien (CERES) und der RUB das Informationsinfrastrukturprojekt „Metapher-Basislager“, in dem die digitale Dateninfrastruktur für alle Teilprojekte entwickelt wird. Zentrale Komponente wird ein Forschungsdatenrepositorium mit modernsten Annotations-, Analyse- und Visualisierungswerkzeugen für die geisteswissenschaftlichen Daten. Wir freuen uns auf spannende Fragestellungen und – metaphorisch gesprochen – die gemeinsame Reise!


Kontakt am SCC: Danah Tonne