Mit der Anlieferung der ersten Racks haben vor einigen Wochen die Arbeiten am neuen Supercomputer des KIT HoreKa 2 begonnen. Das System wird als Nachfolger des 2021 in Betrieb genommenen Hochleistungsrechner Karlsruhe (HoreKa) Forscherinnen und Forschern zusätzliche Rechenkapazitäten bereitstellen. Ziel ist es mit diesem neuen Rechencluster, den stetig wachsenden Anforderungen an Rechenleistung und Datenverarbeitung in der Wissenschaft gerecht zu werden.
Die neue Infrastruktur setzt auf moderne, hocheffiziente Komponenten, um maximale Leistung bei optimaler Energieeffizienz zu gewährleisten.
- In der CPU-Partition kommen Lenovo SD665 V3 Systeme mit der neuesten “AMD Turin”-Technologie zum Einsatz. Alle Komponenten werden durch eine vollständige Warmwasserkühlung versorgt, was höchste Dichte und Effizienz ermöglicht.
- Die GPU-Partition basiert auf dem Lenovo ThinkSystem SC777 V4, das ARM-basierte, über NVLink verbundene NVIDIA Grace CPUs und NVIDIA Blackwell GPUs in einem Compute Tray kombiniert. Dies ist die derzeit leistungsstärkste Plattform für GPU- und KI-Anwendungen. Auch hier sorgt die Flüssigkeitskühlungstechnologie “Lenovo Neptune” für eine vollständige Direkt-Warmwasserkühlung aller Komponenten.
- Das Storage-System wird mit IBM Storage Scale Systemen (SSS 6000) mit einer zweistufigen Architektur aus NVMe- und HDD-Tiers aufgebaut. Diese von NVIDIA zertifizierte Hochleistungslösung bildet die Grundlage für HPC- und KI-Infrastruktur auf NVIDIA Grace Blackwell Systemen und fördert so die nächste Generation datengetriebener Forschung und Innovation.
Auch die Management-Systeme werden, soweit technisch möglich, mit der “Neptune Core (OpenLoop)”-Technologie von Lenovo wassergekühlt aufgebaut, um ein durchgängig nachhaltiges und effizientes Gesamtsystem sicherzustellen.
Dank zahlreicher wassergekühlter Komponenten setzt der neue Supercomputer neue Standards in Bezug auf Effizienz und Energieverbrauch. Bis zu 99% der entstehenden Wärme werden direkt ins warme Wasser abgeführt, was eine hocheffiziente Kühlung über das ganze Jahr hinweg ermöglicht. Die entstehende Abwärme wird zur Beheizung der Gebäude vor Ort genutzt.
Der Aufbau von HoreKa 2 ist in zwei Phasen unterteilt:
Phase I umfasst die Installation der Storage- und CPU-Einheiten und soll bis Ende dieses Jahres abgeschlossen sein. Der Start des Nutzerbetriebs ist für Anfang 2026 vorgesehen.
Noch im kommenden Jahr sind in Phase II die Installation der GPU-Einheiten und der Übergang in den Vollbetrieb mit voller Systemleistung vorgesehen.
Neben der Installation des neuen, leistungsfähigeren Systems wird auch der Rechnerraum umfassend modernisiert. Das 2016 für den Forschungshochleistungsrechner II errichtete Gebäude wird damit fit für die Zukunft.
Kontakt am SCC: Dr.-Ing. Samuel Braun
